Es war ein Schock für Valentino Rossi und Co., als sie in der Pressekonferenz vor dem Großbritannien-GP in Silverstone gebeten wurden, eine Aussage zum Tod von Juan Garriga zu tätigen. Der Spanier verstarb am Donnerstag gegen 16.30 Uhr im Kreise seiner Familie.

Tod nach Motorradunfall

Nach einem Verkehrsunfall mit seinem Motorrad am 24. August wurde Garriga in eine Klinik in Barcelona eingeliefert, wo er nach chirurgischen Komplikationen im Alter von 52 Jahren seinen Verletzungen erlag. Die Familie bittet auf Facebook um "die größtmögliche Achtung der Privatsphäre und Abgeschiedenheit in diesen schmerzlichen Momenten".

Garriga bestritt zwischen 1984 und 1993 insgesamt 108 Rennen in der Motorrad-WM und wechselte dabei mehrfach zwischen 250cc- und 500cc-Klasse hin und her. Seine größten Erfolge fuhr der für seine aggressive Fahrweise bekannte Spanier 1988 bei den Viertellitermaschinen ein: In diesem Jahr holte er alle drei seiner GP-Siege und krönte sich hinter Sito Pons zum Vizeweltmeister. In der Königsklasse holte er 1992 in Donington seinen einzigen Podestplatz.

Garrigas schwieriges Leben

Garriga hatte zuletzt aber nicht auf Grund von sportlichen Leistungen Schlagzeilen gemacht. Schon während seiner aktiven Zeit im Rennsport verlor sich der Spanier in einer Kokainsucht. Auch Wirtschaftsbetrug wurde ihm vorgeworfen. 2003 wurde er wegen Waffenhandel und Drogenbesitz zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, die er aber nie antrat. Stattdessen unterzog sich Garriga einer weiteren Rehabilitationsbehandlung.

Doch damit nicht genug. Garriga, der die spanische Meisterschaft dreimal für sich entscheiden konnte, erlitt in kurzer Zeit zwei Herzinfarkte und wurde vor zwei Monaten gemeinsam mit 16 anderen Menschen erneut wegen Drogenhandels im kleinen Rahmen festgenommen.

Nun hat Garrigas Kampf mit dem Leben ein Ende. Trotz der vielen Negativschlagzeilen ruft sein Tod bei der Pressekonferenz in Silverstone Bestürzung hervor. Gerade Rossi zeigt sich sichtlich geschockt. "Ich habe am Ende der achtziger Jahre die spannenden Rennen zwischen ihm und Sito verfolgt", so Rossi. Teamkollege Lorenzo fährt fort: "Ich kannte ihn zwar nicht persönlich, aber ich habe gerade von meinem Vater viele Geschichten gehört. Meine Anteilnahme geht an seine Familie."