So gerade eben hat der Sturz von Maverick Vinales eine schallende Ohrfeige für Aleix Espargaro verhindert. Trotzdem war der Suzuki-Pilot nach dem Rennen in der Tschechischen Republik gründlich bedient. "Ich bin sehr frustriert", fluchte der 26-Jährige nach Platz neun im Rennen. "Ich bin sauer, weil ich nicht schnell bin, aber noch saurer, weil ich nicht weiß, warum." Nach seinem katastrophalen Qualifying hatte er eigentlich auf eine bessere Performance auf dem harten Rennreifen gehofft, doch gegen Vinales sah er bis zu dessen Sturz kein Land. "Wir können einfach nicht mehr um die Top-8 kämpfen, was wir aber zu Beginn der Saison noch konnten", verzweifelte er.

Das Problem: Den Grund dafür weiß er selber nicht. Es hat sich ein Problem im Laufe der Saison eingeschlichen, das Espargaro auch benennen kann: "Es ist sehr frustrierend für mich: Wenn der Hinterreifen nachlässt, verliere ich sofort viel Zeit in den Kurven. Beim Einrollen bin ich 8-10 km/h langsamer als Mav; das Problem hatte ich auch schon in Indianapolis. Durch die Kurven hindurch verliere ich ungemein und sobald ich Gas gebe, rutschte ich. Wir sind in den Kurven langsamer als Pramac! Da gibt es keine Ausreden. Ich weiß nicht, woran das liegt, wir müssen das Problem unbedingt verstehen."

Bild mit Symbolsprache: In Wirklichkeit ist Vinales momentan aber noch viel weiter vorn, Foto: Suzuki
Bild mit Symbolsprache: In Wirklichkeit ist Vinales momentan aber noch viel weiter vorn, Foto: Suzuki

Aleix Espargaro, der noch in Barcelona mit einer Pole Position brillierte und in Assen einen sensationellen zweiten Startplatz holte, hat völlig den Faden verloren. Bei sich will er das Problem nicht suchen, schließlich funktionierte sein Fahrstil ja noch bis vor kurzer Zeit. "Maverick hat sich natürlich stark verbessert, aber er ist jetzt da, wo ich am Anfang des Jahres gewesen bin - im Kampf mir Tech 3. Ich habe hingegen seitdem klar abgebaut, verstehe aber nicht, warum. Er hat jetzt nicht unbedingt zwei Schritte nach vorne gemacht, aber ich zwei nach hinten." Das frustriere ihn sehr und dieses Problem müsse dringend gelöst werden, fügte er hinzu.

Seine sieben Punkte können ihn dabei nicht zufriedenstellen. "Deshalb bin ich nicht hier. Wir verlieren schlicht und einfach zu viel Zeit in den Kurven." Es gibt nur einen einzigen Lichtblick: "Über die Bodenwellen und auf der Bremse war das Motorrad fantastisch." Geholfen hat es nur wenig, in der WM-Wertung machte er aber immerhin wieder Boden auf Teamkollegen Vinales gut und liegt jetzt noch neun Zähler hinter seinem Landsmann auf Platz zwölf der Tabelle.