Jorge Lorenzo (Yamaha, 1.): "Das war bislang definitiv der härteste Nachmittag der Saison. Es war unglaublich heiß, und vor allem als der Wind wegblieb, war es kaum zu ertragen. Auf der Geraden hat man dann sogar noch die Hitze vom Motor gespürt. Das war physisch wirklich eine Tortur. Natürlich war es bei diesen Verhältnissen extrem schwierig, allerdings hatten wir von Anfang an eine super Abstimmung beim Bike und auch einen flüssigen Rhythmus. Es war von diesem Standpunkt aus ein wirklich erfolgreicher Freitag, und für den Rest des Wochenendes definitiv ein Einstand nach Maß."

Marc Marquez (Repsol Honda, 2.): "Wir wissen nicht genau, warum ich gestürzt bin. Aber wir haben gesehen, dass der Grip nicht der beste war und es viele Stürze gab. Alle Fahrer hatten Probleme. Insgesamt bin ich aber mit dem Training zufrieden, denn nur Lorenzo war noch etwas schneller. Wir arbeiten daran. Wenn das Wetter so bleibt, kommen wir an die Pace des letzten Jahres nicht heran. Momentan sind wir zwischen sechs und acht Zehntel langsamer. Zudem finde ich es schwierig, eine konstante Pace zu setzen. Richtig schnell bin ich nur auf eine Runde."

Andrea Iannone (Ducati, 3.): "Heute lief es besser als in Indianapolis, aber wir waren noch nicht in der Lage, ein optimales Setup zu finden. Verglichen mit heute Morgen waren die Streckenverhältnisse im FP2 viel schlechter und am Ende konnten wir die Unterschiede zwischen den zwei Motorrädern nicht richtig evaluieren. Es fällt mir schwer, ohne Fehler zu fahren, weil es bei diesen Bedingungen so leicht ist, einen zu machen. Und da uns ohnehin schon Grip auf dem Hinterreifen fehlt, macht es die ganze Sache sehr kompliziert. Wir müssen uns weiter verbessern, speziell in Turn 2, wo wir viel verlieren, und wenn es möglich ist, noch ein paar wichtige Zehntel im letzten Sektor."

Guter Auftakt: Ducati ist in Brünn wieder bei der Musik, Foto: Ducati
Guter Auftakt: Ducati ist in Brünn wieder bei der Musik, Foto: Ducati

Dani Pedrosa (Repsol Honda, 4.): "Ich bin leider hart auf meinen Fuß aufgeschlagen, den ich mir beim vorletzten 125ccm-Rennen 2003 auf Phillip Island mehrfach gebrochen habe. Ich habe nach wie vor zahlreiche Schrauben in diesem Fuß, und obwohl ein Ultraschall glücklicherweise keine weiteren Schäden ergeben hat, bereitet mir der Fuß unheimliche Schmerzen. Ich kann den Fuß kaum bewegen, und da dies der Fuß ist, mit dem ich den Schalthebel betätige, ist für den Moment an Fahren am Limit nicht zu denken. Ich werde nun eine Eis-Therapie abhalten und den Fuß bis morgen maximal schonen. Dann kann ich kurzfristig sagen, ob es hier für mich weitergeht, oder nicht."

Andrea Dovizioso (Ducati, 5.): "Ich bin recht zufrieden mit dem Speed, den wir hier in Brünn haben, weil wir dichter an unseren Rivalen dran sind und ich das Gefühl habe, dass ich heute viel schneller hätte fahren können. In jedem Fall ist dies ein recht schwieriger Kurs, weil der Streckenbelag in einem kritischen Zustand ist und es am Nachmittag weniger Grip gab als am Vormittag. Jetzt müssen iwr daran arbeiten, dass das Bike leichter und konstanter einlenkt, denn diese Faktoren machen den Unterschied im Rennen."

Valentino Rossi (Yamaha, 6.): "Das war ein sehr schwieriger Tag. Die Bedingungen hier sind die schwierigsten in der bisherigen Saison. Das Grip-Level am Asphalt ist sehr niedrig, dadurch rutscht das Motorrad extrem. Zum ersten Mal 2015 haben wir mit dem Vorderreifen von Bridgestone echte Probleme. Die Strecke hat auch jede Menge Wellen. Das macht es sehr schwer, das Bike am Kurveneingang zu kontrollieren. So ist es extrem hart, voll ans Limit zu gehen. Leider haben wir durch meinen Sturz auch die Möglichkeit verloren, ein paar Dinge am Motorrad auszuprobieren und ich musste auf das Ersatzbike wechseln, das ganz anders abgestimmt war. Wir konnten uns im Laufe des Tages dennoch deutlich steigern."

Pol Espargaro (Tech3 Yamaha, 7.): "Am Vormittag hatten wir in vielen Bereichen Probleme. Das hat meinem Selbstvertrauen nicht unbedingt gut getan. Wir haben dann aber die passende Richtung eingeschlagen und die Veränderungen am Motorrad haben mir ein viel besseres Gefühl gegeben. Das war wirklich positiv, weil es am Nachmittag sehr heiß war und die Verhältnisse am Sonntag im Rennen sehr ähnlich sein sollten. Jetzt kann ich nach einem schwierigen Start doch optimistisch nach vorne blicken."

Form erst einmal weg: Die erste Reihe ist für Suzuki weit weg, Foto: Suzuki
Form erst einmal weg: Die erste Reihe ist für Suzuki weit weg, Foto: Suzuki

Bradley Smith (Tech3 Yamaha, 8.): "Ich habe mich heute von der ersten Runde an extrem wohlgefühlt. Deshalb war ich optimistisch für FP2, aber da war dann alles etwas schwieriger. Die Hitze hat es aber für alle Fahrer kompliziert gemacht. Mein Sturz war dennoch eine Enttäuschung, auch wenn viele Piloten denselben Fehler gemacht haben. So konnte ich auch keine schnelle Runde mehr auf dem weichen Reifen fahren, bin aber trotzdem in den Top-Ten gelandet. Damit muss ich einfach zufrieden sein."

Aleix Espargaro (Suzuki, 9.): "Wir haben heute viel Gutes gesehen, aber auch einige Probleme gehabt. Trotz meines Reifen-Vorteils bin ich 0,7 Sekunden von der Spitze weg, was auf eine schnelle Runde nicht passieren darf. Allerdings leiden wir sehr auf den Geradeausstrecken und der langen Bergauf-Geraden. Andererseits bin ich nicht unzufrieden, denn wir haben uns nach dem Horror-Wochenende in Indianapolis deutlich gesteigert, zudem unsere Zeit auf den harten Reifen am heißen Nachmittag bei schlechterer Strecke deutlich verbessert. Es klingt fast paradox, aber wir hatten am Nachmittag deutlich besseren Grip als am Morgen."

Cal Crutchlow (LCR Honda, 10.): "Die Streckenverhältnisse waren schwierig, aber ich bin dennoch zufrieden mit dem ersten Trainingstag. Meine Rundenzeit mag nicht so beeindruckend aussehen, aber das liegt nur daran, dass ich mit dem weichen Reifen keine gute Runde geschafft habe. Wir müssen aber auch noch ein paar Verbesserungen im Bereich des Anbremsens vornehmen und einige komische Dinge mit dem Vorderrad beseitigen."

Yonny Hernandez (Pramac Ducati, 11.): "Alles in allem haben wir heute gute Arbeit geleistet, auch wenn wir noch ein paar Probleme lösen müssen. Mein Gefühl für das Vorderrad ist nicht das beste, denn es neigt ziemlich zum Einklappen. So fehlt mir etwas das Selbstbewusstsein, um richtig zu pushen. Nach dem zweiten Training nur knapp außerhalb der Top-Ten zu liegen ist aber ein gutes Resultat. In FP3 werden wir noch versuchen, unsere Probleme zu lösen und dann den direkten Einzug in Q2 zu schaffen."

Lauerstellung: Die beiden Pramac-Piloten liegen knapp außerhalb der Top-10, Foto: Tobias Linke
Lauerstellung: Die beiden Pramac-Piloten liegen knapp außerhalb der Top-10, Foto: Tobias Linke

Danilo Petrucci (Pramac Ducati, 12.): "Der Tag war nicht schlecht, auch wenn wir etwas weit zurück liegen. Auf meiner schnellen Runde mit dem weichen Reifen hatte ich Probleme an der Front. Wir werden versuchen, eine bessere Gewichtsverteilung zu finden. Ich hoffe, zusammen mit dem Team einen Schritt machen zu können und den direkten Einzug in Q2 zu schaffen. So hätten wir im Kampf um die besten Startpositionen auch ein paar Reifen mehr zur Verfügung."

Maverick Vinales (Suzuki, 13.): "Meine Taktik war heute, keinen der weicheren Vorderreifen zu verbrauchen. Ich habe nur die härteren aufgezogen, wollte mich Stück für Stück steigern, und gegen Ende der Sessions dann konkurrenzfähig sein. Ich werde FP3 mit den beiden weicheren Vorderreifen wie ein Qualifying angehen und dort Vollgas geben. Dort ist es wieder kühler und der weichere Vorderreifen Gold wert. Hoffentlich gelingt dann die Qualifikation für Q2."

Hector Barbera (Avintia Ducati, 14.): "Ich bin glücklich, weil wir einmal mehr schnellste Open Maschine waren; wir haben einen guten Vorsprung auf die nöchste und sind nur 1,2 Sekunden hinter dem Schnellsten... Ich dneke, wir holen das Maximum aus unserem Motorrad. Das Team arbeitet wirklich gut, die Motivation ist sehr hoch und ich fühle mich hinsichtlich meiner fahrerischen Fähigkeiten auf dem Höhepunkt - alles zusammen macht die Dinge einfacher. Aber wir müssen für das Rennen arbeiten, weil bei über 50 Grad Streckentemperatur das Motorrad überall rutscht. Wir versuchen, ins Q2 zu kommen, was unglaublich wäre."

Scott Redding (Marc VDS Honda, 15.): "Am Nachmittag war es ziemlich rutschig, aber unser größtes Problem heute war, dass ich auf dem harten Hinterreifen schneller war als auf dem weichen. Das ist schon etwas eigenartig. Am Ende haben wir die weiche Mischung hinten und die harte vorne kombiniert und das hat nicht funktioniert, also konnte ich keine gute Rundenzeit fahren. Am Samstag werden wir den harten Hinterreifen verwenden und sehen, wie es uns damit geht."

Der Speed passt schonmal: Bekommt Stefan Bradl in Brünn auch noch die Konstanz hin?, Foto: Aprilia
Der Speed passt schonmal: Bekommt Stefan Bradl in Brünn auch noch die Konstanz hin?, Foto: Aprilia

Stefan Bradl (Aprilia, 16.): "Wir haben heute Morgen und am Nachmittag einige Sachen ausprobiert, zum Beispiel die Schwingenlänge, das Lenkkopflager und den Lenkkopfwinkel. Wir sind noch am groben Ausprobieren und am Nachmittag ist es ein bisschen besser geworden, weil ich den weichen Reifen nutzen konnte und wir uns auch von der Pace her ein bisschen verbessert haben. Aber wir sollten mehr auf's Rennen achten, das ist immer noch das größte Problem für uns. Denn ich finde, dass das Motorrad ein bisschen schnell die Reifen auffrisst."

Jack Miller (LCR Honda, 17.): "Der Vormittag war ein einziges Desaster, aber wir scheinen das nun überwunden zu haben. Wir konnten uns am Nachmittag steigern, obwohl der Grip schlechter geworden ist. Der erste Tag hier war ehrlich gesagt etwas furchteinflößend, weil so viele Fahrer gestürzt sind. Auch ich fühle mich auf den Wellen nicht wohl, da müssen wir noch eine bessere Lösung finden. Immerhin bin ich aber die schnellste Open-Honda. Das ist positiv!"

Nicky Hayden (Aspar Honda, 18.): "Heute Morgen sind wir mit einem guten Gefühl gestartet, aber am Nachmittag hat die Hitze die Streckenbedingungen komplett verändert, was sich auch auf das Verhalten unseres Motorrad niederschlug. Wir haben ein paar Dinge versucht, um etwas Vertrauen wiederzugewinnen, wie etwa den härtesten Vorderreifen, aber das hat nichts verbessert. Diese Strecke hat viele Bodenwellen und ich verliere ziemlich viel Grip darauf. Wir haben versucht, das zu beheben, aber haben noch keine Lösung gefunden. Ds Fahrwerk arbeitet auf den Bodenwellen nicht korrekt, so dass ich schrittweise Geschwindigkeit in der Kurve verliere. Das müssen wir morgen korrigieren."

Mike di Meglio (Avintia Ducati, 19.): "Ein komplizierter erster Tag. Am Vormittag konnte ich eine Runde mit dem weichen Reifen am Ende der Session absolvieren, aber mein Gefühl war mies. Am Nachmittag haben wir vieles probiert, aber nichts hat funktioniert, es war sogar noch schlimmer. Ich denke, wir brauchen eine große Veränderung am Setup, weil mein Gefühl nicht so gut ist und zu stürzen, wenn man langsam fährt, ist nicht gut."

Die Frisur brachte kein Glück: Nicky Hayden hatte am Freitag 0,0 Gefühl, Foto: Motorsport-Magazin.com
Die Frisur brachte kein Glück: Nicky Hayden hatte am Freitag 0,0 Gefühl, Foto: Motorsport-Magazin.com

Eugene Laverty (Aspar Honda, 20.): "Heute Nachmittag waren die Bedingungen recht komisch, aber selbst dabei hatte ich ein gutes Gefühl auf dem Motorrad. Es ist nur schade, dass ich am Ende der Session auf meiner ersten Runden mit neuem Reifen gestürzt bin. Glücklicherweise bin ich nicht verletzt.Ich fühlte mich heute gut auf der Maschine, wie in Indianapolis, deshalb werden wir morgen in dieselbe Richtung arbeiten. Das Setup des Bikes macht es mir leicht, die Kurven mit Selbstvertrauen anzugehen."

Alvaro Bautista (Aprilia, 21.): "Ich bin etwas frustriert, weil ich mich in der zweiten Session nicht mehr steigern konnte. Mit dem neuen Rahmen haben wir ein paar Verbesserungen gefunden, vor allem was das Abfangen der Wellen am Kurveneingang betrifft. Am Nachmittag haben wir ein paar Vergleiche zwischen den beiden Bikes durchgeführt und versucht, mehr Grip zu finden. Hier ist uns aber keine wirkliche Lösung gelungen."

Loris Baz (Forward Yamaha, 22.): "Es ist gerade einfach, nach einem Monat Abwesenheit wieder auf die Strecke zurückzukehren, aber es ist gut, wieder zurück zu sein. Generell bin ich zufrieden mit der Arbeit heute; mir fehlt noch ein bisschen das Gefühl, aber wir haben Raum, die Pace und das Setup morgen zu verbessern."

Wieder dabei: Forward Racing schüttelte den Rost ab, Foto: Forward Racing
Wieder dabei: Forward Racing schüttelte den Rost ab, Foto: Forward Racing

Claudio Corti (Forward Yamaha, 24.): "An diesem ersten Arbeitstag haben wir uns darauf konzentriert, das Gefühl von Sachsenring zurück zu bekommen. Ich habe mich schnell im ersten Training wohlgefühlt. Am Nachmittag haben wir versucht, das Gefühl auf der Bremse und beim Beschleunigen zu verbessern, aber die Temperatur ist nach oben geschossen, so dass es schwierig war, die Zeiten vom Morgen zu erreichen. Ich muss mein Vertrauen in den Hinterreifen am Kurvenausgang im Hinblick aufs Rennen verbessern, aber alles in allem bin ich zufrieden."

Karel Abraham (AB Motoracing Honda, 25.): "Das Bein macht hauptsächlich beim Runterschalten und in Linkskurven noch Probleme. Wir haben geplant, heute unter zwei Minuten zu fahren, aber leider sind wir noch eine ganze Ecke weg für den Moment. Wir müssen auch beim Setup Änderungen wegen dem Bein vornehmen. Corti ist eine halbe Sekunde vor mir, wir haben also definitiv die Chance, ein bisschen nach vorne zu kommen, aber wir sind weit von den Punkterängen entfernt, das ist klar."