Der amtierende Moto2-Weltmeister Tito Rabat wird in der kommenden Saison in der MotoGP antreten. Diesbezüglich ist sich Michael Bartholemy, Teammanager von Rabats aktuellem Arbeitgeber Marc VDS, sicher. "Rabat wird mit Sicherheit in die MotoGP gehen und er hat auch klare Prioritäten mit welchem Team", verriet der Belgier in Brünn im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. Ob dieses Wunschteam Marc VDS ist? "Ich denke, das ist der größte Wunsch, den er aktuell hat", so Bartholemy weiter.

Das bringt den Rennstall aktuell aber in eine Bredouille, denn für 2016 hat man nur einen Startplatz, für den - trotz mäßiger Leistungen - immer noch Scott Redding auf Pole Position steht. Der Einsatz eines zweiten Motorrads ist mittelfristig zwar das Ziel von Marc VDS, doch aktuell ist das MotoGP-Starterfeld ohnehin um mindestens ein Motorrad zu groß.

Keine freien Startplätze

Die GP-Kommission legte unlängst fest, dass ab 2017 eine Obergrenze von 24 Bikes eingeführt wird und stellte klar, dass für den KTM-Einstieg im gleichen Jahr zwei Plätze freigeschaufelt werden, wenn die Österreicher - wie angekündigt - mit einem reinrassigen Werksteam antreten werden. Bis in eineinhalb Jahren müssen also mindestens drei der aktuell 25 Bikes aus der Startaufstellung verschwinden.

Der baldige Einsatz eines zweiten Marc-VDS-Motorrads ist somit äußerst unsicher. "Ein zweites Motorrad zu haben, wäre natürlich perfekt. Aber die Sache ist nicht in unserer Hand, sondern obliegt der Dorna. Die Startplätze gehören den Teams und es wurde klipp und klar festgelegt, dass 24 die Obergrenze sein wird", führt Bartholemy aus.

Für den Fall der Fälle hat das belgische Team aber bereits vorgefühlt. "Wir haben mit der Dorna schon in Mugello darüber gesprochen und unsere Absichten erklärt. Sie schätzen unser Team und wenn der Tag X kommt, wird die Dorna sicher mit uns sprechen. Aktuell müssen wir uns aber noch gedulden", so Bartholemy.

Rabat läuft die Zeit davon

So könnte das Leid anderer Teams zur Freude des finanziell gut aufgestellten Marc-VDS-Teams werden. Sowohl die tschechische Abraham-Mannschaft, als auch italienische Ioda-Rennstall gelten als potenzielle Ausstiegskandidaten mit Saisonende. Ob und wie es bei Forward Racing weitergeht, ist ohnehin unklar. Und dann wäre da auch noch Lucio Cecchinellos LCR-Rennstall, der nach dem Ausbleiben von zugesicherten Sponsormillionen 2016 eventuell wieder auf ein Motorrad verkleinern muss. Dort könnte auch die für Rabat und Marc VDS nötige Honda frei werden.

"Aktuell beteuern alle Teams noch, dass sie weitermachen. Das müssen wir respektieren", sagt Bartholemy. Ob aber auch die Geduld von Tito Rabat so strapazierbar ist? In den vergangenen Wochen wurde der Moto2-Weltmeister auch mit einem Wechsel ins spanische Aspar-Team in Verbindung gebracht.