Honda feierte in Indianapolis nicht nur Marc Marquez, sondern auch sich selbst. Der Triumph des Weltmeisters war der 700. des japanischen Herstellers in der Motorrad-WM, nachdem drei Stunden davor Livio Loi in der Moto3 für Sieg Nummer 699 gesorgt hatte. Honda knackte als erster Motorradproduzent diese magische Marke.

Dabei lief Honda erst in den letzten zwei Jahrzehnten so richtig zur Topform auf, denn lange Zeit hatten die japanischen Werke gegen die Konkurrenz auf Großbritannien und Italien das Nachsehen. Honda schaffte es als erste japanische Marke 1954 in die Startaufstellung der Isle of Man Tourist Trophy - das WM-Debüt für die Japaner.

Erste Erfolge in den Sechzigerjahren

Ab 1960 in der 125cc- und 250cc-Klasse eingeschrieben, holte der Australier Tom Phillis im spanischen Montjuic in der Achtelliterkategorie 1961 den ersten Honda-Sieg der Geschichte. Es sollte das Jahr des Durchbruchs für den japansichen Hersteller werden. 18 Siege und zwei WM-Titel durch Phillis (125cc) und Mike Hailwood (250cc) standen am Ende der Saison zu Buche.

Mike Hailwood gehörte in den Sechzigerjahren zur Speerspitze von Honda, Foto: Honda
Mike Hailwood gehörte in den Sechzigerjahren zur Speerspitze von Honda, Foto: Honda

1962 folgten die ersten Erfolge in der 50cc- und der 350cc-Kategorie und am Ende des Jahres standen Luigi Taveri (50cc) und Jim Redman (250cc und 350cc) als Weltmeister auf Honda da. Bis zum ersten Sieg in der Königsklasse sollte es noch bis 1966 dauern, ehe Redman in Hockenheim auch diese Scharte ausmerzte.

Kreative Schaffenspause in den Siebzigerjahren

1967 zog man in Japan allerdings den Stecker und kommandierte die Werksteams in allen Klassen nach 138 Siegen, 16 Fahrer- und 18 Konstrukteurs-Titeln aus der Weltmeisterschaft ab. Erst elf Jahre später nahm man die Rennaktivitäten wieder auf. 1982 sorgte Freddie Spencer mit seinem Sieg in der 500cc-Klasse in Spa für Hondas ersten Sieg nach dem Comeback. In der Folgesaison sollte es erneut Spencer sein, der den Japanern endlich den ersten ersehnten Fahrer-Titel in der 500cc-Klasse bescherte.

Die Titelsammlung wuchs seither rapide an. 17 Fahrer-Titel in der MotoGP/500cc, 16 in der 250er-Klasse, 14 bei den 125cc-Motorrädern, sechs in der 350cc-Klasse und einer in der 50cc-Kategorie konnte Honda bejubeln. Hinzu kommen insgesamt 63 Konstrukteurs-Weltmeisterschaften, von denen man 21 in der Königsklasse holte.

Neben Spencer wurden auch Wayne Gardner, Eddie Lawson, Mick Doohan, Alex Criville, Valentino Rossi, Nicky Hayden und Marc Marquez auf Honda Weltmeister. In den unteren Klassen sind Weltmeister wie Dani Pedrosa, Luca Cadalora oder Sito Pons untrennbar mit Honda verbunden. Auch zwei Deutsche krönten sich auf dem japanischen Fabrikat zu Champions: 1987 holte Toni Mang in der 250cc-Klasse den letzten seiner fünf Titel auf Honda, 1993 triumphierte Dirk Raudies auf einer Honda in der Achtelliter-Kategorie.

KlasseSiegeFahrer-WMKonstrukteurs-WM
MotoGP/500cc2651721
350cc3566
250cc2071619
125cc/Moto31791415
50cc/80cc1312
GESAMT7005463