Stefan Bradl eroberte in seinem ersten Qualifying für Aprilia in Indianapolis den 17. Startplatz. Dabei konnte er seinen neuen Teamkollegen Alvaro Bautista um 0,017 Sekunden hinter sich lassen. Ein erster Achtungserfolg für Deutschland einzigen MotoGP-Piloten. Schon am Freitag war Bradl schneller als der Spanier gewesen.

"Ich muss betonen, dass wir noch komplett am Anfang stehen. Ich kenne das Motorrad noch nicht und weiß nicht, wie es auf Veränderungen reagiert", übte sich Bradl im Tiefstapeln. Dabei kann er bereits nach zwei Tagen stolz auf seine Leistung sein. Zum Vergleich: Vorgänger Marco Melandri kam nie über Startplatz 24 hinaus und beendete kein einziges Qualifying vor Bautista.

Jubel in der Aprilia-Box

Bradl gelang das hingegen nur 30 Stunden nachdem er das erste Mal auf der RS-GP gesessen war. Die Aprilia-Crew stürmte nach Ende des Qualifyings auf die Boxenseite des Deutschen, um ihm zu seinem ersten Achtungserfolg zu gratulieren. Zuvor hatte Bradl mit seinem Team intensiv gearbeitet: "Wir haben einiges umgebaut und viel ausprobiert an der Balance und der Geometrie. Morgen müssen wir aber noch Veränderungen am Getriebe vornehmen und auch bei den Reifen noch etwas testen."

Der Moto2-Weltmeister von 2011 hat bereits eine lange Liste an Verbesserungswünschen erarbeitet: "Ich wünsche mir vor allem ein besseres Verhalten in den Kurven, damit ich mich schon früher auf den Kurvenausgang konzentrieren kann. Probleme gibt es auch, sobald der Reifen abbaut. Denn dann fängt das Motorrad an, sich schwierig zu verhalten."

Bautista kann Sturz vermeiden

Mit einem etwas bockigen Motorrad hatte auch Bautista zu kämpfen: "Ich konnte den ersten Reifensatz gut nutzen und meine Zeit um eine halbe Sekunde steigern. Mit dem zweiten ging ich dann etwas zu sehr ans Limit und wäre beinahe gestürzt. Zum Glück konnte ich das Motorrad noch abfangen, aber damit war natürlich eine Verbesserung meiner Rundenzeit unmöglich."

Der Blick auf die Startaufstellung lässt Bradls Fans auf WM-Zähler beim Premierenrennen für Aprilia in Indianapolis hoffen, denn als 17. liegt er nur zwei Plätze hinter den Punkterängen. Daran will der Deutsche aber noch nicht denken: "Wir dürfen keine Wunder erwarten. Es lief bisher ohnehin besser als erwartet. Morgen ist es wichtig, konstant zu sein, das Ding zu Ende zu fahren und das Verhalten des Bikes über die volle Renndistanz kennenzulernen." Und am Ende vielleicht erneut vor Alvaro Bautista ins Ziel zu kommen.