Die zweite Saisonhälfte kann für Ducati nicht früh genug kommen: Andrea Iannone und sein Namensvetter Dovizioso mussten sich in der Sommerpause von einer Reihe schwieriger Rennen erholen. Während Iannone auf den Ducati-feindlichen Strecken immerhin noch einige vierte und fünfte Plätze einfuhr, erlebte sein italienischer Teamkollege einen vier Rennen andauernden Alptraum mit Pleiten, Pech und Pannen. Vier kümmerliche Punkte aus ebenso vielen Rennen - da muss nachgebessert werden. Umso besser, wenn man endlich wieder ein geeignetes Jagdrevier vorfindet.

Kommt Dovi aus dem Tal der Tränen?

Nach den zwei für Ducati schwierigen Strecken in den Niederlanden und Deutschland können sich Iannone und Dovizioso endlich wieder auf zwei längere Geraden freuen, auf denen sie die Motorleistung ihrer Ducati Desmosedici GP15 voll ausspielen können. Im Vorjahr zeigte Dovizioso im Qualifying mit Startplatz zwei, dass mit ihm in der Hauptstadt des US-Bundesstaates Indiana zu rechnen ist. Mit der wenig konkurrenzfähigen GP14-Ducati beendete er das Rennen auf dem siebten Platz. Auch hier gibt es noch Luft nach oben.

Gute Erinnerung: Trotz des Ausfalls blickt Andrea Iannone gern auf sein letztes Jahr zurück, Foto: Milagro
Gute Erinnerung: Trotz des Ausfalls blickt Andrea Iannone gern auf sein letztes Jahr zurück, Foto: Milagro

Mit deutlich verbessertem Material will der 29-Jährige seine Saison wieder auf Kurs bringen, nachdem sie in den letzten vier Rennen tüchtig aus dem Ruder gelaufen ist. "Indianapolis wird ein wichtiges Wochenende, denn es ist eine Strecke, die unserer GP15 besser liegen sollte und es wird nützlich sein zu sehen, wo wir zu diesem Zeitpunkt der Saison stehen", sagt der Italiener, der während der Sommerpause Testfahrten in Misano absolviert hatte. "Die waren sehr wichtig, denn wir konnten in Ruhe ohne den Stress eines Rennwochenendes testen."

Nichts wünscht er sich aber sehnlicher als endlich wieder ein paar mehr Punkte zu holen. "Ich hoffe, dass ich meine Negativserie mit einem guten Resultat in Indy beende. Hoffen wir auf ein gutes Resultat auf einer Strecke, auf der wir letztes Jahr recht gut gewesen sind." Es wäre ein guter Zeitpunkt für ein Hoch, schließlich folgt mit Brünn wieder eine eher technische Strecke mit wenig Geradeauslauf.

Iannone spürt Marquez‘ Atem

Startplatz zwei im Vorjahr macht Dovizioso Mut, Foto: Milagro
Startplatz zwei im Vorjahr macht Dovizioso Mut, Foto: Milagro

Für Andrea Iannone kann es gegenüber dem Vorjahr nur besser werden, schließlich schied der 25-Jährige damals aus. Dennoch hat er gute Erinnerungen an seine Zeit auf der Pramac-Ducati in der legendären Motorsport-Arena: "Indianapolis ist eine interessante Strecke und letztes Jahr bin ich hier gut gewesen. Leider hatten wir zu viele Probleme, aber unsere generelle Performance war gut. Dieses Jahr können wir mit der GP15 sicher ein gutes Wochenende haben."

Noch liegt Iannone auf der dritten Position in der Meisterschaft, doch von hinten stürmt der wiedererstarkte Marc Marquez heran: Nur noch vier Punkte liegt der amtierende Weltmeister hinter seinem einstigen Moto2-Rivalen. Vierte und fünfte Plätze sind nicht mehr ausreichend, wenn Iannone seinen Platz halten möchte. Dennoch stapelt er eher tief: "Ich hoffe, dass ich vom Start weg schnell bin und dichter an meine Gegner herankommen kann als in den vorigen Rennen."