Ausrufezeichen durch Bradley Smith am Trainingsfreitag des Deutschland-GPs auf dem Sachsenring. Mit seiner persönlichen Bestzeit von 1:21.740 Minuten sicherte sich der Brite in Diensten von Yamaha-Satellitenrennstall Tech3 hinter Superstar Marc Marquez Tagesrang zwei. Dabei lag er mit seiner schnellsten Runde lediglich etwas mehr als 0,1 Sekunde hinter dem amtierenden MotoGP-Weltmeister.

Obwohl seine Longrun-Pace nicht auf einem ähnlichen Niveau wie die Pace auf eine schnelle Runde anzusiedeln ist, zeigte sich Smith zufrieden und optimistisch – vor allem mit Blick auf das Qualifying am Samstag. "Die Top-Jungs werden definitiv zulegen und die Werks-Yamahas und natürlich die Repsol Hondas sind hier in der Favoritenrolle. Ich denke aber, dass wir mit einer Steigerung auf jeden Fall die dritte Kraft am Samstag sein können."

Schwächen der Konkurrenz offensichtlich

Obwohl die Ducatis und Suzukis im Qualifying wie gewohnt den Vorteil der extraweichen Hinterreifen für die Open-Klasse genießen, zeigt sich Smith von einer möglichen Bedrohung durch die beiden Werke wenig beeindruckt: "Ich bin heute am Ende Andrea Iannone (Ducati) gefolgt, und ich muss sagen: Es war wenig spektakulär. Letztlich war er an einigen Stellen stärker, aber ich liege dennoch vor ihm im Zeitentableau."

In Stein gemeißelt will er seine Aussage jedoch nicht verstanden wissen. "Ich bin mir nicht ganz sicher, welchen Reifen Iannone hinten drauf hatte, gehe aber davon aus, dass es der Open-Reifen war. Es war von vorneherein klar, dass die Ducatis in den Kurven und beim Umlegen Probleme haben würden – und das hat sich bestätigt. Aleix Espargaro (Suzuki) hatten definitiv den Open-Reifen aufgezogen, aber dennoch keine Bäume ausgerissen. Wir können sie mit einer weiteren Steigerung auf jeden Fall schlagen."

Nachdem Smith im Vorjahr alles andere als eine gute Figur am Sachsenring machte, will der Brite diese doch schmerzhafte Scharte heuer unbedingt auswetzen. Nach einem Sturz beim Chaos-Rennen beendete er den Deutschland-GP 2014 lediglich als 19. – knapp eine Minute hinter Sieger Marc Marquez. Den ersten Schritt dafür will er am Samstag gehen. "Überholen ist hier so schwierig, was das Qualifying noch einmal wichtiger macht. Ich habe das Gefühl, dass es nicht reicht, wenn du 0,3 Sekunden schneller bist. Es fühlt sich an, als würdest du 0,7 brauchen. Von daher brauchen wir unbedingt ein starkes Qualifying."