Bridgestone gibt den asymmetrischen Reifen auf dem Sachsenring wieder eine Chance. Sowohl am Vorderrad, als auch am Hinterrad bietet der japanische Hersteller den Fahrern eine Mischung an, die auf der einen Flanke härter ist als auf der anderen.

Der Auslöser ist die unkonventionelle Streckenführung des Sachsenrings. Denn nach sieben Linkskurven in Folge müssen die Fahrer in Turn 11 bei hohem Tempo auf rechts umlegen. Da sie davor aber sieben Kurven lang keinen Kontakt zum Asphalt hat, kühlt sie aus und hat nicht mehr den nötigen Grip für den schnellen Rechtsknick. In den vergangenen Jahren war diese Passage ein permanenter Sturzgarant.

Der asymmetrische Reifen, der im Falle des Sachsenrings an der rechten Flanke weicheren Gummi aufweist als auf der linken, soll gegen dieses Problem Abhilfe schaffen. Doch nicht alle Fahrer sind von dieser Konstruktion überzeugt, die bislang einzig im Vorjahr auf Phillip Island zum Einsatz kam.

Pedrosa kein Fan des asymmetrischen Reifens

"Ich habe ihn dort ausprobiert und seither nie wieder benutzt. Ich würde es bevorzugen, wenn ich ihn auch an diesem Wochenende nicht benutzen müsste", führte Dani Pedrosa am Donnerstag am Sachsenring aus. "Beim Bremsen bist du oft auf der harten Flanke des Reifens und wenn du dann umlegst auf die weichere, fühlt es sich seltsam an."

Und bekanntlich ist nur ein Motorradfahrer, der sich auf seinem Motorrad sicher fühlt, ein schneller Motorradfahrer. Daher schwankt auch Valentino Rossi noch, ob der asymmetrische Reifen tatsächlich eine Option für dieses Wochenende ist. "Viele Leute hatten auf Phillip Island damals Probleme damit. Im Besonderen, den Reifen über die volle Renndistanz zu bringen."

Lange geforderter Reifen

Bradley Smith ist hingegen ein Befürworter dieser Reifenkonstruktion. "Wir haben das in der Sicherheitskommission lange gefordert. Ich weiß, dass sich die Leute auf Phillip Island dann beschwert haben, aber am Ende des Rennens fuhren die meisten mit dem asymmetrischen Reifen noch, während viele mit dem weichen an der gleichen Stelle gestürzt sind."

Viel wird von den Temperaturen abhängen, denn bei der Premiere des asymmetrischen Reifens auf Phillip Island hatte es gerade einmal elf Grad Celsius Lufttemperatur. Derartige Kälte ist am Sachsenring zwar unwahrscheinlich, doch in den frühen Sessions kann man Temperaturen unter 20 Grad keineswegs ausschließen.

So kann man wohl auch am Sachsenring erwarten, dass sich die Fahrer in zwei Lager spalten werden: Jene auf asymmetrischem (Vorder-)Reifen und jene auf einer der beiden herkömmlichen Mischungen. "Bridgestone ist sich ziemlich sicher, dass uns der asymmetrische hier helfen wird. Wir müssen ihn testen und checken, ob er uns einen Vorteil verschafft."