Jorge Lorenzo ist zum ersten Mal seit Argentinien wieder geschlagen! Nach zuletzt vier Siegen in Serie drohte der Mallorquiner, einen Durchmarsch hinzulegen und eine Serie zu starten, ähnlich wie sie im Vorjahr Marc Marquez gezeigt hatte. Doch in Assen hatte Lorenzo das ganze Wochenende über mit Problemen zu kämpfen und sicherte sich im extrem engen Qualifying mit Startplatz acht eine denkbar schlechte Ausgangslage für einen fünften Sieg en suite.

Im Rennen brillierte Lorenzo dann zunächst mit seiner altbekannten Aggressivität am Start, dank der er sich schon im engen Infield gleich nach dem Start bis auf Position drei nach vorne schieben konnte. Damit war für den zweifachen MotoGP-Weltmeister aber auch schon das Ende der Fahnenstange erreicht. Valentino Rossi und Marc Marquez konnte er nur in der Anfangsphase folgen. Dass die Beiden heute in ihrer eigenen Liga unterwegs waren wurde bereits nach einigen Umläufen deutlich, als Lorenzo nach und nach an Boden verlor.

Sekt spritzen durfte Lorenzo auch in Assen, wenn auch nur als Dritter, Foto: Bridgestone
Sekt spritzen durfte Lorenzo auch in Assen, wenn auch nur als Dritter, Foto: Bridgestone

Es fehlt an Pace gegenüber der Konkurrenz

Am Ende fuhr Lorenzo als einsamer Dritter durchs Ziel. Aufgrund der Ausgangslage ist der Yamaha-Pilot alles andere als unzufrieden mit dem Rennausgang. "Das ist ein sehr gutes Resultat!", verriet Lorenzo, der allerdings mit seiner Pace im Rennen nicht zufrieden sein kann. "Ich habe viele überholt, aber dann gesehen, dass ich nicht die Pace von Valentino und Marc habe", so Lorenzo über die ernüchternde Erkenntnis des Rennens.

Dabei sah es nach den ersten paar Kurven noch vielversprechend aus, was einen bevorstehenden Dreikampf der Titanen betrifft. "Dass es so gut losgeht, hatte ich nicht erwartet, aber ich konnte dann drei, vier Runden mithalten", zeigte sich Lorenzo verblüfft, nur um dann festzustellen: "Danach sind sie weggezogen. Ich war im dritten und vierten Sektor nicht so gut. Beim Umlegen in den schnellen Kurven waren sie viel stärker und deshalb konnte ich letztlich nicht mithalten."

Dennoch konnte es sich Lorenzo nicht leisten, um den Kurs zu schleichen, wie er einräumt. "Ich musste kämpfen, um nicht zu weit zurückzufallen und zu viel Pace zu verlieren. Ich musste Platz drei absichern, um nicht zu viel Boden in der WM zu verlieren", erklärt Lorenzo. Immerhin das ist ihm gelungen. Nach dem achten Rennen fehlen ihm lediglich zehn Zähler bis ganz nach vorne zu seinem Teamkollegen Valentino Rossi an der Spitze. In zwei Wochen am Sachsenring hat Lorenzo wieder die Chance, zurückzuschlagen und wieder aufzuholen.