Marc Marquez zeigte beim Warm-Up der MotoGP in Assen groß auf und sicherte sich mit beeindruckenden Top-Runden in Serie souverän die Spitze vor Pole-Setter Valentino Rossi. Bei dunkel bewölktem Himmel überließen die Piloten nichts dem Zufall und probten bereits zu Beginn mit fliegenden Bike-Wechseln den Ernstfall eines Flag-to-Flag-Rennens.

Abseits des Sportlichen sorgten vor allem zwei Szenen für Aufregung. Repsol-Honda-Pilot Dani Pedrosa crashte schwer und musste mit Schmerzen an der linken Hand ins Medical Center. Alvaro Bautista überfuhr bei voller Fahrt einen wilden Hasen, der die Strecke überqueren wollte.

Die Platzierungen: Mit seiner Bestzeit von 1:33.747 Minuten lag Marquez letztlich überraschen deutlich vor Rossi, nahm dem Italiener nicht weniger als 0,4 Sekunden ab. Auch auf die Distanz zeigte sich der Weltmeister deutlich stärker als der italiensiche WM-Leader. Cal Crutchlow lieferte als Dritter eine ansprechende Leistung. Jorge Lorenzo fand sich knapp 0,6 Sekunden hinter Marquez ein und zeigte sich am Ende der 20-minütigen Session offensichtlich unzufrieden. Aleix und Pol Espargaro, Bradley Smith, Andrea Dovizioso, Andrea Iannone und Pedrosa komplettierten die Top-10, die allesamt noch innerhalb einer Sekunde lagen. Stefan Bradl unterstrich als 14. seine Ambitionen auf Punkte.

Die Zwischenfälle: Rund fünf Minuten vor dem Ende crashte Pedrosa spektakulär, als er in einer schnellen Linkskurve über die Front stürzte und hart mit der Seite auf den Asphalt aufschlug. Der Spanier kam letztlich im Kies zum Stoppen, brauchte jedoch eine Weile, um aufzustehen. Dennoch schien er glücklicherweise komplett unverletzt. Seine Rennmaschine wurde allerdings doch stärker in Mitleidenschaft gezogen. Nur wenige Augenblicke musste Alvaro Bautista die Boxen ansteuern, nachdem er in voller Fahrt einen Hasen erwischt und überfahren hatte. Seine Aprilia erlitt dadurch kleinere technische Schäden.

Das Wetter:Bei 19 Grad Lufttemperatur und 24 Grad für die Strecke machte sich das Feld der MotoGP auf zum 20-minütigen Warm-Up für den Niederlande-GP. Der Himmel über dem Areal zeigte sich bedeckt, teils mit dunklen Wolken. Vom Sonnenschein des Freitags war weit und breit keine Spur. Der massiv drohende Regen blieb letztlich jedoch aus.

Die Analyse: Kein Überraschungen bei trockenen Bedingungen. Honda und Yamaha scheinen auf die Distanz zu stark für Ducati, die ihrerseits jedoch klar das Potential für die dritte Kraft in Assen haben. Marquez und Rossi scheinen Stand jetzt die klaren Favoriten auf den Renn-Sieg. Die besten Satelliten-Maschinen scheinen etwas näher dran, für die ganz vorderen Plätze dürfte es für Crutchlow und Co. unter normalen Umständen jedoch nicht reichen. Allerdings: Regen ist für das Rennen mehr als nur eine Wahrscheinlichkeit! Dann würden die Karten neu gemischt...