Die schlimmsten Eingewöhnungsprobleme auf der Forward-Yamaha und vor allem mit der Elektronik von Magneti Marelli scheinen für Stefan Bradl vorüber. Nach ansprechenden Rennwochenenden in Mugello und vor allem Barcelona, wo er erstmals die Open-Klasse gewinnen konnte, war der Zahlinger auch am ersten Trainingstage zum Grand Prix der Niederlande der schnellste Pilot auf einer Open-Maschine, insgesamt reichte es zu Rang 15.

"Der Tag war absolut in Ordnung", zog Bradl im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com ein zufriedenes Resümee. "Wir sind in der Open-Klasse vorne und konnten vor allem auch produktiv arbeiten, weil wir nur wenig Probleme mit der Elektronik hatten." So verlagerte sich der Arbeitsschwerpunkt von Bradl und seiner Crew auf andere Bereiche wie das Chassis und das generelle Setup der Open-Yamaha. "Ich habe hier wieder eine kürzere Schwinge probiert, nachdem ich in Barcelona eine längere gefahren bin. Da sind wir uns noch nicht sicher, welche die bessere Lösung ist", gab der Zahlinger zu.

Seinen Teamkollegen Loris Baz hatte Bradl erneut im Griff, Foto: Forward
Seinen Teamkollegen Loris Baz hatte Bradl erneut im Griff, Foto: Forward

Alles eitel Wonne ist bei Bradl aber dennoch nicht. Er sorgt sich um seine Pace auf dem weicheren Reifen, was vor allem im Qualifying am Freitag zu Problemen führte könnte. "Da tu ich mich leider sehr schwer", musste er feststellen. "Ich kann einfach nicht das Maximum herausholen. Das ist derzeit ganz klar mein Schwachpunkt. Am Nachmittag habe ich bereits zwei Sätze verwendet, aber ich will noch mehr rauskitzeln. Beunruhigend ist die Situation jedoch nicht."

Vorteile gegenüber Factory-Honda

Im Gegenzug erkannte Bradl an der Forward-Yamaha in Assen aber sogar einige Vorteile gegenüber der Factory-Honda, die er in den vergangenen drei MotoGP-Saisons pilotierte. "Mit der Honda hatte ich immer große Probleme in den langgezogenen Kurven, wo man länger auf der Kante des Reifens fährt. Das fällt mir jetzt etwas leichter", freute er sich.