Dani Pedrosa scheint endgültig zurück! Der Repsol-Honda-Pilot demonstrierte in FP2 der MotoGP seine ganze Klasse und unterbot mit seiner Traumzeit von 1:33.450 Minuten den alten Streckenrekord von Teamkollege Marc Marquez. Dieser zeigte sich selbst ebenfalls stark, belegte vor Valentino Rossi Rang zwei. Jorge Lorenzo zeigte sich wie bereits am gesamten Donnerstag wenig zufrieden, belegte lediglich Rang sechs.

Wie bereits am Vormittag brachte das Training Action und Spektakel pur. Neben Traumzeiten der Star-Piloten in Serie war auch echtes Racing geboten. Marquez und Lorenzo duellierten sich über eine halbe Runde durch mehrere Kurven hinweg mit dem Messer zwischen den Zähnen, ehe Lorenzo Marquez entnervt ziehen ließ.

Die Platzierungen: Pedrosa distanzierte den starken Marquez um 0,139 Sekunden. Repsol Honda zeigte sich nach den schwierigen letzten Wochen zumindest auf eine schnelle Runde wieder von der besten Seite. Marquez versuchte sich an einer "neuen alten" Version seiner RC213V, war mit dem unschlagbaren Chassis seiner Rekord-Saison 2014 unterwegs. Rossi untermauerte seine gute Leistung des Vormittags und belegte mit knapp 0,2 Sekunden Rückstand Rang drei.

Ducati-Pilot Andrea Iannone machte seinen schwarzen Morgen mit Rang 13 vergessen und raste in FP2 auf Platz vier, noch vor LCR-Honda-Pilot Cal Crutchlow. Mit knapp 0,3 Sekunden Rückstand auf die Spitze belegte MotoGP-Dominator Lorenzo lediglich Rang sechs. Andrea Dovizioso, Aleix Espargaro, Danilo Petrucci und Maverick Vinales komplettierten die starken Top-10, die allesamt von nicht einmal 0,8 Sekunden lagen. Stefan Bradl wurde solider 15. und wies dabei rund 1,2 Sekunden Differenz zur Spitze auf.

Marc Marquez und Jorge Lorenzo lieferten sich bereits im Training ein spektakuläres Duell, Foto: Milagro
Marc Marquez und Jorge Lorenzo lieferten sich bereits im Training ein spektakuläres Duell, Foto: Milagro

Die Zwischenfälle: Bereits nach sieben Minuten fand sich Marquez zum ersten Mal weit neben der Strecke wieder, schwebte aufgrund der großzügigen asphaltierten Auslaufzone diesmal jedoch nicht in Sturzgefahr. Bei einem ambitionierten Überholversuch gegen Maverick Vinales verbremste sich Weltmeister massiv, kam nach diesem Fehler jedoch glimpflich davon. Scott Redding teilte gegen Mitte der Session Marquez' Schicksal, blieb beim Ausritt von der Strecke jedoch ebenfalls problemlos sitzen.

Das Wetter: Bei 24 Grad Lufttemperatur und 39 Grad auf dem Asphalt fanden die Piloten der MotoGP zum zweiten Freien Training nahezu perfekte Bedingungen vor. Der Himmel über der "Kathedrale" zeigte sich größtenteils in strahlendem Blau. Nur einige kleinere weiße Wolkenschleier zogen während der 45 Trainings-Minuten über die Strecke hinweg.

Die Analyse: Repsol Honda abzuschreiben war, ist, und wird immer fahrlässig bleiben. Der wankende Riese meldete sich am Trainings-Donnerstag in Assen eindrucksvoll zurück und sagte Yamaha unmissverständlich den Kampf an. Sollte Honda die Formel finden, die Leistung endlich wieder auf die Renndistanz (vor allem die zweite Rennhälfte) konservieren zu können, könnte Assen der Wendepunkt einer bisher schwierigen Saison für die Team-Weltmeister werden. Rossi reagierte bereits klar auf den Druck Lorenzos in der Gesamtwertung und zauberte seinen besten Trainingstag seit Ewigkeiten auf den Asphalt.

Lorenzo hingegen zeigte auf seiner "Horrorstrecke" doch einige Schwächen, war mit dem Setup seiner Maschine alles andere als zufrieden. Ducati klopfte bislang nur vorsichtig bei der Konkurrenz an der Spitze an. Fazit: Noch ist nur Donnerstag und die Ergebnisse sollten nicht überinterpretiert werden. Ein erster Fingerzeig war die bisherige Action jedoch allemal. FP4 am Freitag sollte dann spätestens Aufschluss darüber geben, wie es um die Rennpace der Top-Teams bestellt ist.