In den ersten sieben Saisonrennen 2015 konnte Ducati beachtliche sechs Podiumsplatzierungen einfahren. So viele holte man in den vorangegangenen drei Jahren zusammen nicht. Sowohl in der Fahrer- als auch der Teamwertung ist man somit die klare Nummer zwei, deutlich vor der Konkurrenz von Honda rund um Weltmeister Marc Marquez. Sowohl dem Team, als auch den Fahrern Andrea Iannone und Andrea Dovizioso, fehlt aber ein beträchtliches Stück auf die Überflieger von Yamaha. Dass alle Titel in diesem Jahr in dieses Lager wandern werden, ist so gut wie sicher.

"Es ist natürlich schwer für alle anderen, im Moment gegen sie zu kämpfen", gesteht Dovizioso. "Ihr Motorrad wirkt sehr gut ausbalanciert und sie können es auch bis ans Limit ausreizen, weil die Weltmeisterschaft ja praktisch nur noch zwischen den beiden Yamaha-Piloten entschieden wird." Vor allem für Jorge Lorenzo, der die letzten vier Rennen allesamt gewinnen konnte, hat Dovizioso viel Lob über: "Er fährt in den letzten Rennen unglaublich konstant, ist gleichzeitig schnell und schont dabei seine Reifen noch gut. Das macht ihn so schwer zu schlagen. Sogar Valentino hatte zuletzt auf demselben Motorrad Probleme, ihn zu besiegen. Das sagt eigentlich alles. Jorge ist aber auch nur ein Mensch, also ist alles möglich."

In den letzten vier Rennen war Lorenzo nicht zu schlagen, Foto: Yamaha
In den letzten vier Rennen war Lorenzo nicht zu schlagen, Foto: Yamaha

Möglich ja, einfach aber wie gesagt nicht. Dabei sind es oft nur kleine Nuancen, die den Ducatisti auf Yamaha fehlen. Doch genau hier liegt laut Dovizioso die Krux an der Sache. "Wenn man ein oder zwei Zehntel hinter dem schnellsten Motorrad zurückliegt, braucht man nur einen ganz kleinen Schritt. Da die ideale Richtung zu finden, ist aber extrem schwer", erklärt der routinierte Italiener, der in der MotoGP auch bereits auf Yamaha und Honda unterwegs war. "Bei einem größeren Rückstand ist es einfacher, den richtigen Weg einzuschlagen. Das hat man bei uns letztes Jahr gesehen. Da konnten wir viel aufholen", erinnert Dovizioso.

Kleiner Rückstand als größtes Problem

Nun sei die Lage eine völlig andere: "Wir wissen jetzt zwar, was wir verbessern müssen, aber nicht genau wie. Ich hoffe wir finden möglichst schnell eine Lösung." Das Hauptproblem derzeit liege im mangelnden Grip der Ducati GP15 gegenüber der aktuellen Yamaha M1. "Unser Grip ist nicht schlecht", hält Dovizioso fest. "Vor allem im Qualifying ist es voll in Ordnung, aber nach einigen Runden im Rennen haben wir im Vergleich mit Yamaha Schwierigkeiten. Hier liegt der größte Unterschied.