Nach nur einem Punkte aus den ersten sechs Saisonrennen der MotoGP 2015 steckte Stefan Bradl in einer handfesten Krise. Hector Barbera hatte als bester Open-Pilot bereits 16 Zähler auf dem Konto, auch Bradls Teamkollege bei Forward Racing und MotoGP-Rookie, Loris Baz, hielt schon bei zehn Punkten. Vor zwei Wochen in Barcelona schlug Bradl aber zurück. Er wurde Achter, gewann so die Open-Klasse und fuhr nebenbei das beste Ergebnis eines Nicht-Factory-Piloten in diesem Jahr ein. "

"Das war natürlich ein Befreiungsschlag für uns, aber diesen Flow müssen wir auch in die nächsten Rennen mitnehmen", schätzt der Zahlinger im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com den Wert dieses Erfolgserlebnisses ein. "Wir haben gezeigt, dass wir es können. Jetzt müssen wir es öfter ins Ziel bringen. Unser Ziel ist es, in der Open-Wertung näher an die Spitze heranzukommen." Auf Leader Hector Barbera fehlen hier trotz dessen technisch bedingten Ausfalls in Barcelona weiterhin sieben Punkte.

Loris Baz will Bradl in Zukunft konstant hinter sich lassen, Foto: Forward Racing
Loris Baz will Bradl in Zukunft konstant hinter sich lassen, Foto: Forward Racing

Bradl fürchtet, dass in den kommenden Rennen wieder die altbekannten Probleme mit der Elektronik auftreten könnten: "Wenn das Motorrad passt, ich mich wohlfühle und Vertrauen aufbauen kann, dann kann ich am Sonntag auch die Leistung abrufen. Wir tun uns im Moment aber leider einfach schwer, das alles so in den Griff zu bekommen. Es gibt noch viel zu tun für uns, denn mein Vertrauen hat in dieser Saison schon ganz schön gelitten."

Platz acht in Katalonien war aber der erste Schritt, um sich das Selbstbewusstsein Stück für Stück zurückzuholen. "Ich bin jetzt natürlich topmotiviert", verrät Bradl vor dem Rennwochenende in Assen. "Ich hatte in Barcelona ein wirklich gutes Rennen und war dort nicht nur bester Open-Pilot, sondern habe auch den Sprung in die Top-Ten geschafft und konnte das gesamte Rennen über gegen die Factory-Piloten kämpfen. Damit hätte ich nicht gerechnet."