Andrea Iannone beendet den Grand Prix von Katalonien am Sonntag auf dem vierten Platz, geschlagen nur von den beiden Yamaha-Werksfahrern Jorge Lorenzo und Valentino Rossi sowie Repsol-Honda-Pilot Dani Pedrosa. Damit übernahm Iannone Platz drei in der Weltmeisterschaft und überholte seinen Ducati-Teamkollegen Andrea Dovizioso. Wirklich euphorisch reagierte er darauf aber nicht.

"Was die Position betrifft bin ich mit Rang vier absolut zufrieden, denn das bedeutet sehr wertvolle Punkte für die Weltmeisterschaft", gab Iannone schon zu. "Ich will aber mehr und das Team auch. Ducati ist schließlich hier, um mit den Besten zu kämpfen. "Deshalb hatten wir auch andere Pläne als wir nach Barcelona gekommen sind. In Mugello habe ich noch um das Podium gekämpft, bin am Ende Zweiter geworden. Le Mans war in Anbetracht der Verletzung auch ein gutes Rennen für mich. Eigentlich waren wir an allen Wochenenden in diesem Jahr schnell, da ist es hart, wenn man plötzlich solche Probleme hat."

In Mugello durfte Iannone noch jubeln, Foto: Ducati
In Mugello durfte Iannone noch jubeln, Foto: Ducati

Bei Ducati kämpfte man an allen drei Tagen mit mangelndem Grip. "Es war insgesamt ein schwieriges Wochenende für uns", blickt Iannone zurück. "Vom ersten Training an hatten sowohl ich als auch Dovi ziemliche Probleme. Unsere Situation war dieses Mal ganz anders als bei den letzten Events, weil diese Strecke einfach so wenig Grip bietet wenn es heiß ist."

GP15 schlechter als GP14

Unter solchen Bedingungen kann die vielgelobte GP15 ihre Stärken nicht ausspielen und liegt in der Gunst Iannones sogar hinter ihrer als zickig geltenden Vorgängerin GP14 zurück. "Im vergangenen Jahr hatte ich hier mit dem alten Bike mehr Grip als dieses Mal mit der GP15", stellte er fest. "Natürlich hatte die GP14 andere Probleme wie das Einlenken, aber was den Grip betrifft habe ich sie hier bevorzugt. Vor allem im Rennen hatte ich am Hinterrad viel Wheelspin und extreme Slides. Ich konnte die Power einfach nicht so gut auf den Boden bringen."

So wäre Iannone beinahe eines der vielen Sturzopfer im Grand Prix von Katalonien geworden, wie er offen zugab: "In der ersten Runde wäre ich drei Mal selbst fast gestürzt, in den Kurven vier, fünf und elf. Dann habe ich das Motormapping ein wenig verändert und etwas sanfter eingestellt. So hatte ich zwar weniger Leistung, konnte aber die Reifen schonen. Mir war klar, dass sich das in der zweiten Rennhälfte auszahlen würde."