Jorge Lorenzo triumphiert in Barcelona und feiert damit zum ersten Mal in seiner Karriere vier Siege in Folge. Mit einem starken Start setzte sich der Yamaha-Pilot an die Spitze und ließ sich nicht mehr verdrängen, auch wenn Teamkollege Valentino Rossi in den letzten Runden näher kam. "Es war das ganze Wochenende sehr heiß", berichtete ein sichtlich geschaffter Lorenzo.

"Heute hatte ich Probleme, meinen Speed vom Samstagmorgen zu wiederholen", spielte er auf seinen 10-Runden-Run im 1:41er-Bereich an, der bei der Konkurrenz für Eindruck sorgte. "Vale hat sich in diesen Bedingungen verbessert und bei mir wurde es etwas schlechter. Es war sehr schwierig, eine Lösung dafür zu finden."

Er habe bei diesen Bedingungen beim Beschleunigen Probleme gehabt. Das Bike habe sich viel bewegt und die Front blockiert. "Aber ich bin immer fokussiert geblieben und habe keine Fehler gemacht. Ich musste Druck machen, denn Vale hat mich dazu gezwungen, so viel Druck zu machen. Aber für das Ergebnis war es das wert."

Viel riskiert

"Es war eines meiner härtesten Rennen", gestand Lorenzo. "Besonders in den letzten zehn Runden." Lange Zeit konnte er den Abstand zu Rossi recht konstant bei zwei Sekunden halten. "Auf einmal hat er 0,6 Sekunden auf einer Runde aufgeholt und ich konnte es nicht glauben! Ich habe zu mir selbst gesagt, dass ich jetzt noch mehr Gas geben muss und habe viel riskiert, sogar einen Sturz", offenbarte der Mallorciner. "Normalerweise mache ich das nicht, aber heute musste ich, sonst hätte Vale mich geschnappt. Er hätte immer mehr Motivation bekommen, wenn er näher gekommen wäre."

Er habe immer später gebremst und so etwa 0,1 Sekunden gegenüber den vorigen Rundenzeiten gutgemacht. "Ich habe gehofft, dass er nicht näher kommt wie 2009", sagte er. "Rossi war in der letzten Runde sehr schnell und hat 0,4 Sekunden aufgeholt. Dann war zum Glück das Rennen vorbei."

Er habe Schwierigkeiten mit dem Grip gehabt, erklärte Lorenzo. Bereits in der Aufwärmrunde sei ihm klar geworden, dass der Grip nicht mehr so ist wie zuvor. Er rutschte vor allem mit dem Hinterreifen, was dann aber auch automatisch die Front blockierte. "Wir haben die Leistungsabgabe des Motors anders geregelt. Dieses Jahr war das Wetter nicht für uns gemacht, eher für Vale bei der Hitze. Aber es hat zum Glück trotzdem gereicht."

Bike nicht ultra-dominant

In der Gesamtwertung pirschte sich Lorenzo bis auf einen Punkt an Rossi heran. "Es ist jetzt sehr eng zwischen Vale und mir. Vale ist ein Sonntagsfahrer, immer gut im Rennen. Ich kann nicht viel aufholen, weil er immer aufs Podium fährt ", analysierte Lorenzo. "Das Bike war nicht so wie bei den letzten Rennen, als ich ultra-dominant war."

In Assen rechnet Lorenzo mit einem schwierigen Rennen, vor allem, wenn der Himmel seine Schleusen öffnen sollte, denn dann sei er nicht so schnell. "Ich hoffe auf ein trockenes Wochenende", sagte er. "Wir haben jetzt sechs von sieben Rennen gewonnen, das ist ein super Lauf. Das Bike läuft top, aber die anderen schlafen nicht. Deshalb müssen wir weiter hart arbeiten, um vorne zu bleiben."