Heimrennen für Jorge Lorenzo in Barcelona. Doch nicht der zweifache Weltmeister, sondern sein Landsmann Aleix Espargaro steht auf der Pole Position. Lorenzo geht am Sonntag von Rang drei ins Rennen. Der Angriff auf Startplatz eins war aber möglich. "Es ist schade, dass ich in der dritten Kurve etwas zu weit rausgekommen bin", ärgerte sich der Spanier.

Durch diesen Patzer kämpfte der Yamaha-Mann mit starken Bodenwellen und verlor nach eigenen Angaben einige Zehntel. "Ansonsten wäre eine Zeit von 40.4 oder 40.5 möglich gewesen - und damit vielleicht sogar die Pole Positon", schilderte er. Tatsächlich fuhr Pole-Mann Espargaro eine Zeit von 1:40.546 Minuten - Lorenzo musste sich mit einer persönlichen Bestzeit von 1:40.646 Minuten zufriedengeben.

Die stärksten Zeiten fuhr der Spanier im letzten Sektor. Mit seiner persönlichen Bestleistung von 32.025 Sekunden war der Spanier lediglich hinter den beiden Suzuki auf weichen Reifen. Für Lorenzo keine Überraschung. "Die letzten beiden Kurven sind perfekt für meinen Fahrstil. Je höher der Gang, desto besser", lachte er. "In den langsamen Kurven in niedrigen Gängen habe ich mich zwar verbessert, aber die schnellen liegen mir mehr."

Taktikleistung bringt Erfolg

Bereits am Freitag hatte Lorenzo gewarnt, dass der Kampf gegen Suzuki schwierig werden würde. Espargaro und Maverick Vinales konnten im Gegensatz zum Yamaha-Piloten auf die weiche Reifenmischung setzen und sich damit einen Zeitenvorteil verschaffen. Lorenzo selbst hatte aber auch noch ein Ass im Ärmel: "Wir haben in den letzten beiden Tagen super Arbeit geleistet, weil wir für das Qualifying Reifen geschont haben", erklärte der Spanier. "Damit hatten wir drei anstatt zwei und eine weitere Chance, schneller zu fahren."

Foto: Yamaha
Foto: Yamaha

Er selbst hatte vor dem Qualifying einen Platz in der zweiten Startreihe erwartet. Mit der starken Rennpace der Yamaha und lediglich zwei Suzuki vor sich, kann Lorenzo nun optimistisch auf das Rennen vorausblicken. "Wir stehen mit normalen Reifen in der ersten Reihe, das ist ein gutes Ergebnis", so der Spanier. Besonders wichtig: Marc Marquez und Dani Pedrosa starten aus der zweiten Reihe. In den vergangenen Rennen war der Speed auf eine Runde die Stärke der Honda-Piloten, während Yamaha in Sachen Rennpace glänzte.

Lorenzo könnte am Sonntag nach 2010, 2012 und 2013 seinen vierten Barcelona-Sieg in der MotoGP feiern und damit die Führung in der Weltmeisterschaft übernehmen. Teamkollege und WM-Leader Valentino Rossi startet den Großen Preis von Catalunya von Rang sieben. Zunächst standen die Vorzeichen nicht sehr gut für Yamaha, mittlerweile blickt Lorenzo aber optimistisch auf den Sonntag. "Die Strecke ist für unser Bike schwieriger als die bisherigen. Wir mussten mehr als sonst arbeiten, um unser Paket gut hinzubekommen", erinnerte der Spanier.

Nun hat Yamaha aber den entscheidenden Schritt gemacht, um den Reifenabbau konstant zu halten. Durch den hohen Reifenabbau auf dem Circuit de Catalunya ist es gerade zum Ende des Rennens hin wichtig, die Reifen am Leben zu erhalten. "Sonst setzt irgendwann Spinning ein, wir rutschen mehr, verlieren Zeit und dadurch bauen die Reifen noch mehr ab. Diesen Teufelskreis gilt es zu verhindern und ich denke, wir haben jetzt eine sehr gute Basis hinbekommen", schilderte Lorenzo.