Stefan Bradl erwischte am Freitag einen rabenschwarzen Tag in Barcelona. Nachdem es schon ersten Training mit Rang 16 nicht überragend lief, sortierte sich der Zahlinger in der Nachmittagssession sogar nur als 23. im Zeitenklassement ein. Satten 2,7 Sekunden betrug Bradls Rückstand auf die Spitze, acht Positionen lag er hinter Teamkollege Loris Baz.

Die Erklärung Bradls zielt auf gleich mehrere Aspekte: "Wir hatten das Problem, dass wir die großen Bremsscheiben benutzt und die nicht funktioniert haben, warum auch immer. Wir sind nicht in der Lage sie zum Arbeiten zu bringen. Da funktioniert Einiges nicht", beschreibt Bradl Punkt Nummer eins.

"Dann sind wir zurück auf die kleineren gewechselt und haben eine modifizierte Gabel bekommen, die uns heute Morgen noch gefehlt hat. Wir haben gedacht, die funktioniert. Aber es war genau das verkehrte. Die ist so steif, dass ich überhaupt kein Gefühl bei den Unebenheiten hatte. Die springt mir richtig entgegen und so habe ich keine Kurvenspeed zusammenbekommen, was das Wichtigste bei Yamaha ist", schildert Bradl das zweite Problemfeld. Am Ende des Trainings habe das Team schlichtweg keine Zeit mehr gehabt, die Yamaha erneut umzubauen. "Wir wollten uns damit verbessern, aber es ist genau das Gegenteil passiert. Deshalb bin ich jetzt so schwach unterwegs gewesen", sagt Bradl.

Bradls Crew fehlte die Zeit, die Maschine nach den Problemen nochmals umzurüsten, Foto: Tobias Linke
Bradls Crew fehlte die Zeit, die Maschine nach den Problemen nochmals umzurüsten, Foto: Tobias Linke

Vorderrad körnt noch nicht optimal

Am Vormittag sei alles noch soweit in Ordnung gewesen, doch tritt dieser Eindruck gegenüber den Sorgen des Nachmittags klar in den Hintergrund. "Es war nicht so schlecht. Ich habe versucht mich zu verbessern und ein besseres Vorderrad-Körning hinzubekommen, speziell in den schnellen Kurven. Heute Nachmittag wollten wir das weiter verbessern, aber das haben wir ganz und gar nicht erreicht", hadert Bradl.

Komplett auf die kleineren Bremsscheiben vertrauen könne man unterdessen nicht, bestätigt Bradl auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com: "Wenn es am Sonntag in den Pulk geht, dann kann es bei den Temperaturen und der Strecke schon sein, dass die kleinen Scheiben zu heiß werden. Deshalb müssen wir uns auf die großen vorbereiten. Aber bis jetzt haben die nicht funktioniert", klagt Bradl.

Galgenhumor bei Bradl

In Sachen Gabel lässt Bradl für morgen allerdings sicher wieder umrüsten. "Morgen geht es wieder zurück auf die alte Gabel. Damit hat es heute Morgen ja schon deutlich besser funktioniert. Wir müssen nur einen anderen Weg suchen, um das Körning mit dem Vorderrad hinzubekommen. Da gibt es viele Möglichkeiten, wie man sich verändern kann. Viel schlechter kann es jedenfalls nicht mehr werden", ergänzte Bradl gegenüber Motorsport-Magazin.com mit einer ordentlichen Portion Galgenhumor. Am Donnerstag hatte sich das alles noch viel optimistischer angehört.