Aleix Espargaro präsentierte sich auch in FP2 der MotoGP in Barcelona in absoluter Bestform. Auf dem weicheren Hinterreifen für die Open-Klasse sicherte sich der Spanier bereits nach Ablaufen der Uhr die Tagesbestzeit vor dem Repsol-Honda-Duo Marc Marquez und Dani Pedrosa. Seine schnellste Runde von 1:41.168 lag dabei über eine halbe Sekunde unter der Marquez-Bestzeit aus FP1.

Die Platzierungen: Der neue Suzuki-Motor machte sich auch im Nachmittags-Training für Aleix Espargaro bezahlt. Nach Platz drei in FP1 verbesserte sich der Open-Champion des Vorjahres um zwei Positionen. Direkt hinter ihm reihten sich die Repsol-Honda-Stars ein, wiesen dabei bereits 0,3 respektive 0,6 Sekunden Rückstand auf ihren Landsmann auf. Auch Andrea Dovizioso auf seiner Ducati, Espargaros Teamkollege Maverick Vinales, Andrea Iannone (Ducati), Jorge Lorenzo (Yamaha) und Cal Crutchlow (Honda) lagen auf den Rängen vier bis acht noch innerhalb einer Sekunde zur Spitzen-Zeit.

Pol Espargaro auf seiner Satelliten-Yamaha (+1,2) und Scott Redding (Honda) komplettierten nahezu zeitgleich die Top-10. Etwas enttäuschend verlief die Session für WM-Leader Valentino Rossi: Der Yamaha-Star belegte mit über 1,2 Sekunden Rückstand lediglich Rang elf. Stefan Bradl bekam als 23. kein Bein auf den Boden, hatte bereits niederschmetternde 2,7 Sekunden Rückstand auf Platz eins.

Jorge Lorenzo und Valentino Rossi haben in Barcelona noch Luft nach oben, Foto: Yamaha
Jorge Lorenzo und Valentino Rossi haben in Barcelona noch Luft nach oben, Foto: Yamaha

Die Zwischenfälle: Wie bereits am Morgen Andrea Iannone und Pol Espargaro verbremste sich Cal Crutchlow vor der engen Haarnadel-Kurve zehn. Der Brite vermied zwar einen Sturz, musste jedoch wie seine beiden Kontrahenten den Umweg durchs Kiesbett nehmen. Ohne Hilfe konnte Crutch seine Fahrt anschließend wieder aufnehmen. Rund eine Viertelstunde vor dem Ende kam es dann zum ersten Abflug. Scott Redding fand sich mitsamt seiner Satelliten-Honda ebenfalls in Kurve zehn im Kiesbett wieder, blieb jedoch glücklicherweise unverletzt.

Das Wetter: Bei 27 Grad Lufttemperatur und über 42 Grad für den Asphalt ging das Feld der MotoGP in die zweite 45-minütige Trainings-Session des Tages. Bis auf wenige Wolken über dem Areal präsentierte sich der Himmel in seinem strahlendsten Blau - beste Bedingungen also für die Piloten und die abertausenden Fans rund um die katalonische Traditionsstrecke in Montmelo. Aufgrund der stetig steigenden Bodentemperaturen begann die Strecke in der zweiten Hälfte der Session dann allerdings etwas zu "schwitzen", was für leicht verschlechterte Grip-Verhältnisse sorgte.

Die Analyse: Die neuen Teile bei Repsol Honda sowie Suzukis neuer Motor scheinen sich in Barcelona absolut bezahlt zu machen. Starke Fahrbarkeit durch die kurvigen Sektoren zwei bis vier sowie mehr Power auf der langen Start-und-Zielgeraden lassen vor allem Suzuki in Barcelona einen gewaltigen Sprung Richtung Spitze machen. Honda kommt mit neuem Schwungarm, neuem Auspuff und Modifikationen an der Elektronik, präsentierte sich am Barcelona-Freitag stark wie schon lange nicht mehr.

Die Yamahas von Jorge Lorenzo und Valentino Rossi haben definitiv noch Luft nach oben, sollten durch den mittelmäßigen Freitag aber kaum in Alarmbereitschaft versetzt sein. Ducati probierte ebenfalls mit neuen Teilen herum, brachte eine modifizierte Version der berühmten Winglets. Erst am Samstag sollte nach dem heutigen "Testtag" also eine bessere Einschätzung des Kräfteverhältnisses möglich sein.