MotoGP-Wahnsinn in Mugello. In einem Zeitenfeuerwerk deluxe im Kampf um den direkten Einzug in Q3 scheiterte ausgerechnet Doppelweltmeister und Superstar Marc Marquez. Als Elfter muss der Repsol-Honda-Pilot den unliebsamen Umweg über Q1 nehmen. Jorge Lorenzo unterstrich einmal mehr seine unheimliche Form, sprengte den bisherigen Mugello-Rundenrekord um eine halbe Sekunde!

Die Platzierungen: Mit seiner Traum-Zeit von 1:46.617 lag Lorenzo Welten unter dem bisherigen Rekord von Dani Pedrosa (1:47.157). Trotz nach wie vor verletzter Schulter zeigte Ducati-Pilot Andrea Iannone groß auf, belegte Rang zwei. Wie auch sein Teamkollege Andrea Dovizioso (P3) lag er dabei ebenfalls unter dem alten Rundenrekord. Die Ducati-Dominanz an der Spitze komplettierte Testpilot Michele Pirro, der bei seinem Wildcard-Einsatz als unglaublicher Vierter auftrumpfte.

Jorge Lorenzo pulverisierte den Rundenrekord in Mugello, Foto: Yamaha
Jorge Lorenzo pulverisierte den Rundenrekord in Mugello, Foto: Yamaha

Pol Espargaro, Cal Crutchlow, Dani Pedrosa, Bradley Smith, Valentino Rossi und Maverick Vinales komplettierten die Top-10, die allesamt noch innerhalb einer Sekunde zu Lorenzos neuem Fabelrekord lagen. Weltmeister Marquez sah lange Zeit gesichert aus, musste sich nach dem späten Zeitenfeuerwerk jedoch um die Winzigkeit von 0,009 Sekunden geschlagen geben. Stefan Bradl verpasste den Cut als 17. deutlich.

Die Zwischenfälle: Nach knapp einer Viertelstunde sorgte Karel Abraham für den ersten Abflug des Tages. Der Honda-Open-Pilot landete mit seiner Maschine in Kurve vier höchst unsanft im Kies, blieb im Gegensatz zu seiner schwer beschädigten Maschine jedoch unversehrt. Danilo Petrucci verunfallte dann knapp zehn Minuten später, rutschte mit seinem Bike nach einem Highsider von der Strecke. Wie auch Abraham musste der Italiener das Training auf dem Nummer-2-Bike aufnehmen. Vier Minuten vor dem Ende stürzte dann noch Jack Miller auf der Zeitenhatz.

Das Wetter: Bei 21 Grad in der Luft und 30 Grad Asphalttemperatur machte sich das Feld der MotoGP auf zur dritten Trainingssession des Wochenendes. Wie bereits bei der Moto3 zuvor war der Himmel einmal mehr strahlend blau, das Areal sonnenüberflutet. Die Wolkenberge über den Bergen in einiger Entfernung machten nach wie vor keine Anstalten, sich der Strecke zu nähern.

Die Analyse: Die Favoriten für das Qualifying sind mehr als klar. Jorge Lorenzo und die Ducati-Armee werden hier aller Voraussicht nach die Top-Platzierungen unter sich ausmachen. Dass in Mugello mit dem richtigen Windschatten eine Menge drin ist, bewiesen sowohl Pirro als auch die drei Satelliten-Piloten unter den ersten Acht. Pedrosa zeigte einen großen Leistungssprung und darf nun von einer anständigen Starposition. Rossi und vor allem Marquez müssen hier noch massiv zulegen.