Zweiter Sieg in Folge für Jorge Lorenzo! Nach seinem souveränen Start-Ziel-Sieg dominierte der Mallorquiner auch den Grand Prix von Frankreich und fuhr einen ungefährdeten Erfolg ein. Valentino Rossi kämpfte sich von Startplatz sieben nach vorne und sorgte als Zweiter für einen Yamaha-Doppelsieg. Andrea Dovizioso fuhr ein einsames Rennen auf Platz drei. Marc Marquez sicherte sich den vierten Rang nach einem unglaublichen Duell mit Andrea Iannone.

Bereits am Start gab es jede Menge Action. Jorge Lorenzo erwischte von Startplatz drei aus einen ausgezeichneten Start, ebenso wie Andrea Iannone der von Rang fünf ins Rennen ging. Die beiden wollten in Kurve eins innen an Marc Marquez vorbei, Lorenzo berührte Iannone und der gab den Kontakt an Marquez weiter, der so etwas die Kontrolle über seine Honda verlor und in die Dunlop-Schikane hinein viel zu spät bremste, sich aber mit Mühe auf der Strecke halten konnte. So ging Lorenzo aus diesen Turbulenzen als Führender hervor, hinter ihm reihte sich Polesetter Andrea Dovizioso ein. Dahinter lag Andrea Iannone auf der zweiten Werks-Ducati. Auf den Rängen vier und fünf folgten Marc Marquez und Valentino Rossi, der von Startplatz sieben einen guten Start erwischt hatte.

Rossi griff Marquez früh an, Foto: Milagro
Rossi griff Marquez früh an, Foto: Milagro

Bereits in Runde drei wagte Rossi in der Schikane am Ende der Gegengeraden den Angriff auf Marquez, drückte seinen Gegner leicht von der Strecke und konnte so Platz vier übernehmen. Der Repsol-Honda-Pilot konnte nicht kontern und fiel nach einem Fehler im fünften Umlauf sogar auf Rang sechs hinter Bradley Smith zurück und konnte in der Folge den Briten auch nicht zurücküberholen. Marquez war im Rennen erstmals an diesem Wochenende ohne eine Abdeckung über der Bremsscheibe am Vorderrad unterwegs, was eventuell für zu geringe Temperatur und somit mangelnde Bremswirkung geführt haben könnte.

Sturzserie in den ersten Runden

Noch viel größere Probleme als Marquez hatten aber viele andere Piloten, die bereits in den ersten Runden zu Sturz kamen. Der erste von ihnen war Marquez' Teamkollege Dani Pedrosa, der bei seiner Rückkehr in die MotoGP schon in Runde zwei am Ausgang der Dunlop-Schikane die Kontrolle über seine Honda verlor. Er konnte das Rennen zwar fortsetzen, doch mit den Spitzenpositionen hatte er nichts mehr zu tun. Im selben Umlauf stürzte auch Stefan Bradl. Ihn erwischte es in Kurve sechs und sein Rennen war vorbei. Auch Aleix Espargaro musste bereits nach zwei Runden seine Suzuki an der Box abstellen. Er hatte Probleme mit der Kupplung. In Runde drei stürzte dann Lokalmatador Mike di Meglio, zwei Umläufe später Scott Redding und nach weiteren drei Runden auch noch Cal Crutchlow. Für sie alle war der Grand Prix von Frankreich gelaufen.

Pedrosa sorgte für den ersten Sturz des Rennens, Foto: Repsol
Pedrosa sorgte für den ersten Sturz des Rennens, Foto: Repsol

Valentino Rossi hatte im Spitzenfeld mittlerweile die Lücke auf das Führungstrio mit Lorenzo, Dovizioso und Iannone geschlossen. In Runde zwölf griff er Iannone in Kurve elf an und nahm Platz drei ein. Einen Umlauf später schnappte er sich mit Dovizioso auch den zweiten Ducati-Piloten. Dieses Manöver lancierte Rossi in Turn 13. Somit sorgte der Altmeister für eine Yamaha-Doppelführung, knapp 1,9 Sekunden fehlten ihm auf Lorenzo mit noch 15 zu fahrenden Runden. Rossi versuchte sofort alles um den Abstand auf den Jerez-Sieger zu verringern, doch Lorenzo konnte exakt dieselbe Pace gehen wie sein Verfolger.

Unter Druck geriet allerdings Iannone auf Rang vier. Der Italiener hatte sich ja bei Testfahrten in Mugello an der Schulter verletzt, was sich mit Fortdauer des Rennens bemerkbar machte. Sieben Runden vor Ende hingen Smith und Marquez bereits am Heck seiner Ducati. Beim nächsten Passieren der Dunlop-Schikane versuchte Marquez sich an Smith und Iannone vorbeizudrücken. Im Fall von Smith gelang es ihm, doch Iannone hielt dagegen. In der Folge entwickelte sich ein sensationeller Zweikampf zwischen den beiden mit unzähligen Überholmanövern, wie man es früher von ihnen in der Moto2 gesehen hatte. Sämtliche Manöver zu dokumentieren würde den Rahmen des Rennberichts sprengen. Vier Runden vor Ende waren die unzähligen Positionswechsel aber erst einmal vorüber und Marquez sicherte sich Rang vier.

Andrea Iannone fuhr trotz Verletzung ein beherztes Rennen, Foto: Ducati
Andrea Iannone fuhr trotz Verletzung ein beherztes Rennen, Foto: Ducati

Lorenzo unschlagbar

Lorenzo fuhr im Stil eines Champions den Sieg vor Rossi nach Hause, Dovizioso holte einen ungefährdeten dritten Platz. Marquez wurde Vierter vor Iannone und Smith. Dahinter folgte Pol Espargaro auf der zweiten Tech-3-Yamaha. Yonny Hernandez wurde Achter. Maverick Vinales holte als Neunter für Suzuki die Kohlen aus dem Feuer. Danilo Petrucci belegte Rang zehn. Nicky Hayden entschied als Elfter die Open-Klasse für sich. Loris Baz wurde bei seinem Heimrennen ausgezeichneter Zwölfter vor Hector Barbera und Eugene Laverty. Den letzten Punkt holte einmal mehr Alvaro Bautista für Aprilia. Dani Pedrosa konnte das Rennen nach seinem frühen Sturz noch beenden und wurde 16. Alex de Angelis belegte Platz 17, Marco Melandri den letzten Rang. Nachdem noch Jack Miller gestürzt war und Karel Abraham mit einem technischen Defekt aufgeben musste, sahen nur 18 Piloten die Zielflagge.