Für seine Abstimmungstüfteleien bis zur letzten Sekunde ist Valentino Rossi in der MotoGP ja mittlerweile bekannt. Am Samstag in Le Mans hätte die Arbeitsweise des Altmeister aber durchaus ins Auge gehen können. Nach den beiden Freitags-Trainings, die Rossi nur auf den Rängen sieben und sechs beendete hatte, kam er auch in der dritten Session am Samstagvormittag nicht in Fahrt und wurde gar nur Zehnter. Dem Yamaha-Werkspiloten und seiner Crew wurde klar, dass ein grundlegend neues Setup her musste, welches man im vierten Freien Training direkt vor dem Qualifying ausgiebig testen wollte.

Doch vor dieser Session regnete es heftig, die Strecke war vollkommen nass und die Piloten mussten mit Slicks und Regensetup ihre Runden drehen. Rossis Abstimmungstest viel somit sprichwörtlich ins Wasser. "Leider hat uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht", haderte der Italiener mit dem Wetter. "Das vierte Freie Training wäre für uns sehr wichtig gewesen, weil wir mit einem frischen Reifen das neue Setup vor dem Qualifying ausprobieren wollten. Wir mussten etwas ändern, denn in den ersten drei Trainings war ich einfach nicht schnell genug. Durch den Regen konnte ich das Setup nicht testen und musste mit dem völlig veränderten Motorrad in das Qualifying gehen, was natürlich extrem schwierig ist."

Zusammen mit Crewchief Silvano Galbusera arbeitete Rossi vor FP4 ein neues Setup aus, Foto: Yamaha
Zusammen mit Crewchief Silvano Galbusera arbeitete Rossi vor FP4 ein neues Setup aus, Foto: Yamaha

Umstellung bringt gewünschten Erfolg

Mit dem völlig umgebauten Motorrad brauchte Rossi einige Zeit, um auf Speed zu kommen. Über weite Strecken des 15-minütigen Q2 lag er nur um Rang zehn, konnte aber mit einigen Runden Erfahrung dann doch noch auf Rang sieben nach vorne fahren. Keine schlechte Startplatzierung für den traditionell schlechten Qualifikanten Rossi, aber auch nicht das, was er sich gewünscht hatte. "Ich hatte gehofft, etwas weiter vorne zu stehen, vielleicht in der zweiten Reihe", gestand er. "Am Ende bin ich eben Siebenter geworden. Mit ein paar Kilometern Erfahrung mehr hätte ich mich sicherlich besser schlagen können."

Für das Rennen am Sonntag gibt Rossi seine umgebaute Yamaha aber auf jeden Fall eine Menge Selbstvertrauen: "Das neue Setup ist definitiv besser und wir können die Pace am Sonntag garantiert noch verbessern, wenn wir im Warm Up einige Runden bei gutem Wetter fahren können. Es wird aber dennoch ein schwieriges Rennen, weil die drei Jungs in der ersten Reihe einfach extrem stark sind. Ich werde alles geben müssen, um an ihnen dranzubleiben."