Andrea Dovizioso ist zurück! Der WM-Zweite der MotoGP-Klasse machte sein Horror-Wochenende von Jerez mit einer beeindruckenden Leistung im Qualifying von Le Mans wieder vergessen und geht als einer der Siegfavoriten in den Grand Prix am Sonntag. Als einer von nur vier Piloten gelang dem Italiener eine Zeit von unter 1:33.00, obwohl seine persönliche Bestzeit von 1:32.749 über eine halbe Sekunde unter der Pole-Zeit von Weltmeister Marc Marquez lag. Allerdings startet Dovizioso einen Platz vor seinem ärgsten Verfolger Jorge Lorenzo sowie fünf Positionen vor WM-Leader Valentino Rossi.

"Das Qualifying war am Anfang sicher nicht perfekt, denn ich war mit dem weichen Reifen einfach nicht flüssig genug unterwegs und hatte überhaupt keinen Spaß. Am Ende war es dann aber besser und ich konnte doch noch ein sehr gutes Ergebnis erzielen. Startplatz zwei ist natürlich eine tolle Ausgangsposition für das Rennen, wo wir ganz vorne mitkämpfen wollen", resümierte Dovizioso und machte seine Ambitionen unmissverständlich klar.

Andrea Dovizioso hofft, in den Kampf um den Sieg in Le Mans eingreifen zu können, Foto: Ducati
Andrea Dovizioso hofft, in den Kampf um den Sieg in Le Mans eingreifen zu können, Foto: Ducati

Zurückhaltung vs. Optimismus

Nach drei zweiten Plätzen in Serie in Katar, Texas und Argentinien kam der Ducati-Star in Jerez lediglich als Neunter ins Ziel, büßte so wertvolle WM-Punkte auf Rossi ein. In Le Mans will er diese Scharte nun wieder auswetzen. "Ich denke wir haben das ganze Wochenende über bewiesen, dass wir hier eine gute Rennpace haben. Das Motorrad hat seit dem ersten Training wirklich gut funktioniert. Ich für meinen Teil bin sehr optimistisch, morgen eine gute Performance zeigen zu können."

Trotz guten Gefühls bedrückt Dovizioso etwas, dass er die Sträke der Konkurrenz nicht gänzlich einschätzen kann: "Es war für mich heute sehr schwierig, zu verstehen, wie stark Marquez und Lorenzo wirklich sind, was die ganze Situation für mich etwas unangenehm macht. Ich hatte zunächst Probleme im Qualifying, denn der Regen zuvor hat mir etwas an Selbstvertrauen geraubt und die Bedingungen erschwert - und dennoch wurde ich dann Zweiter. Für das Rennen und die Longrun-Pace habe ich ein sehr gutes Gefühl, aber vielleicht täusche ich mich ja wieder ein wenig", gestand der WM-Zweite.

Im Kampf um das Podium sieht sich Dovizioso jedoch allemal: "Ich weiß nicht, ob ich morgen gewinnen kann, aber die Chance auf eine der ersten drei Positionen habe ich allemal. Wir werden noch einiges an Arbeit vor dem Warm-Up verrichten und für das Rennen absolut bereit sein. Über 28 Runden kann vieles passieren, also warten wir ab, wie es läuft. Unsere Basis ist solide und wir brauchen uns nicht zu verstecken."