Es war eine bittere Pille, die man im Aprilia-Rennstall von Fausto Gresini nach dem Qualifying zu schlucken hatte: Alvaro Bautista schaffte es lediglich auf Startplatz 23, sein Teamkollege Marco Melandri holte sich einmal mehr als 25. die rote Laterne ab. Gespalten wurde das Duo noch von Alex De Angelis. Im Klartext heißt das: Alle drei Aprilias in der MotoGP treiben das Fahrerfeld morgen am Start vor sich her. Nach dem Regenguss am Mittag konnten die Piloten des italienischen Werks keinen Profit aus den Bedingungen schlagen.

Im Gegenteil: Der niedrigere Grip hat die RS-GP im Vergleich zur Konkurrenz sogar noch benachteiligt! "Die schlechten Gripverhältnisse haben uns sicher nicht geholfen, zumal die Reifenperformance unsere Schwachstelle ist", hadert Rennleiter Romano Albesiano nach dem Qualifying. "Es ist offensichtlich, dass uns sowas stärker bestraft." Teamchef Fausto Gresini bläst ins gleiche Horn: "Wir haben heute für den schlechten Grip bezahlt, vor allem bei diesen niedrigen Temperaturen."

Aprilia: Viel Schatten am Samstag, Foto: Aprilia
Aprilia: Viel Schatten am Samstag, Foto: Aprilia

Bautista: Hoffen auf gutes Wetter

Alvaro Bautista bleibt nur ein Lichtblick: Nach dem überraschenden Schauer vom Mittag hofft er darauf, dass der Wettergott morgen ein Einsehen mit ihm hat. "Alles hängt morgen vom Wetter ab. Sollte es trocken bleiben, hoffen wir auch darauf, dass es etwas wärmer wird. Das würde uns einige Nachteile, die wir heute hatten, wieder abnehmen."

"Nach den freien Trainings hatten wir im Qualifying unvorteilhafte Bedingungen. Der schlechte Grip - trotz abgetrockneter Piste - hat uns in eine sehr schlechte Position befördert, auch was die Traktion betrifft", beschwert sich Bautista. Auf dem Bugatti Circuit wiegt dieses Manko natürlich besonders schwer. Mit seiner Enttäuschung hält Bautista nicht hinterm Berg: "Am Morgen habe ich eine gute Zeit hingelegt und ich habe gedacht, ich könnte mich noch weiter verbessern."

Marco Melandri fehlten am Ende sogar fast 2,1 Sekunden auf Bautista - in der ansonsten so eng umkämpften MotoGP 2015 sind das Welten! Der Vizeweltmeister von 2005 ist seit seiner Rückkehr ein Schatten seiner selbst. "Ich sehe mich den gleichen Problemen wie zu Saisonbeginn ausgesetzt", räumt Melandri desillusioniert ein. "Ich brauche grundlegende Veränderungen, damit ich mehr Vertrauen ins Bike habe. Das ist essenziell für mich, um hart zu pushen und Resultate einzufahren."