Setzt Yamaha seinen Erfolgslauf in der MotoGP-Saison 2015 auch beim Grand Prix von Frankreich fort? Drei der ersten vier Saisonrennen in diesem Jahr konnte man gewinnen. Valentino Rossi siegte in Katar und Argentinien, in Spanien hatte Jorge Lorenzo die Nase vorne. Lediglich auf dem der Honda RC213V auf den Leib geschneiderten Circuit of the Americas in Austin war Marc Marquez siegreich. In Le Mans könnte nun der nächste Triumph für einen der beiden Yamaha-Piloten folgen.

Lorenzo zeigte sich nach seinem Traumwochenende in Jerez auch am ersten Trainingstag in Frankreich wieder stark und belegte die Ränge drei und zwei, am Nachmittag nur geschlagen von Bradley Smith auf der Satelliten-Yamaha. "Was die Positionen in den Trainings angeht war der Tag wirklich positiv, Platz drei am Morgen und zwei am Nachmittag sind absolut in Ordnung", analysierte der Mallorquiner. Es sei aber noch mehr drinnen: "Ich glaube, dass wir noch nicht das ideale Setup für diese Strecke gefunden haben, auch wenn wir konkurrenzfähig waren. Meiner Meinung nach haben wir für Samstag noch Luft nach oben was unsere Pace betrifft."

Lorenzo scheint seine Jerez-Form konserviert zu haben, Foto: Yamaha
Lorenzo scheint seine Jerez-Form konserviert zu haben, Foto: Yamaha

Aktuell befinden sich Lorenzo und seine Crew noch auf der Suche nach dem idealen Setup für die anspruchsvolle Stop-and-Go-Strecke in Le Mans. "Wir probieren nach wie vor unterschiedliche Abstimmungen aus, um zu sehen, welche für uns am besten funktioniert. Es wird wichtig sein, das Motorrad für den Sonntag richtig hinzubekommen, um im Verlauf des Rennens nicht zu viel Pace zu verlieren", denkt der WM-Dritte bereits an den Grand Prix.

Rossi kennt Schwächen

Eine Philosophie, die wie kein anderer Valentino Rossi verfolgt, besonders in dieser Saison. Auch nach schwachen Trainings- und Qualifyingleistungen war der Altmeister im Rennen stets voll da. "Wir haben heute viel mit den Reifen getüftelt und wertvolle Informationen gewonnen", ließ er seinen Tag Revue passieren. "Ich habe beide Mischungen probiert und die härtere hat mit gut gefallen. Ich denke, dass das eine gute Option für das Rennen sein wird, aber da hängt auch viel von der Temperatur und den äußeren Bedingungen ab."

Deutliche Unterschiede bei den Verhältnissen zeigten sich bereits am Freitag. Nach teilweise noch feuchten Stellen am Vormittag war die Strecke am Nachmittag bereits völlig trocken und auch um gut zehn Grad wärmer. Die höheren Temperaturen schienen Rossi mehr entgegen zu kommen. Er verbesserte sich von Rang sieben am Vormittag um einen Rang und verkleinerte seinen Rückstand: "Das erste Training war für uns ziemlich schwierig, aber am Nachmittag konnten wir uns dann verbessern. Am Ende konnte ich dann eine gute Rundenzeit fahren und meine Pace war insgesamt ziemlich stark."

Rossi könnte in Le Mans zum vierten Mal gewinnen, Foto: Yamaha
Rossi könnte in Le Mans zum vierten Mal gewinnen, Foto: Yamaha

Doch auch der Gesamtführende in der Weltmeisterschaft sieht sich in Le Mans noch lange nicht am Limit und kennt seine Schwächen. "In Sektor eins und drei bin ich noch zu langsam, daran müssen wir arbeiten. Das Feeling mit dem Motorrad ist aber nicht schlecht und es sieht so aus, als könnten wir uns verbessern, wenn wir richtig arbeiten", gab sich Rossi nach den ersten beiden Trainings zuversichtlich.