Die Yamaha-Werkspiloten Jorge Lorenzo und Valentino Rossi waren bei den offiziellen MotoGP-Testfahrten am Montag in Jerez eine Klasse für sich. Jorge Lorenzo führte mit einer Bestzeit von 1:38.508 Minuten das Feld an, doch Valentino Rossi verlor nur 42 Tausendstel auf seinen am Rennwochenende noch so überlegenen Teamkollegen. Die Zufriedenheit im Lager von Yamaha war verständlicherweise groß.

"Wir haben heute herausgefunden, wie wir aus ein paar Anpassungen Vorteile ziehen können", meinte Lorenzo, der seinen 28. Geburtstag feierte. "Deshalb sind wir für den kommenden Grand Prix sehr zuversichtlich." Auch Rossi machte Fortschritte mit dem Setup seiner M1: "Heute konnten wir ein paar Dinge ausprobieren, für die wir am Rennwochenende leider keine Zeit hatten. Die Ergebnisse waren durchaus interessant und ich konnte sogar meine Zeit aus dem Qualifying unterbieten." Cal Crutchlow folgte mit der LCR Honda auf dem dritten Rang, verlor aber bereit 0,306 Sekunden auf Lorenzos Bestzeit. Aleix Espargaro kam mit seiner Suzuki auf Platz vier.

Marquez testet neue Schwinge

Marc Marquez hatte eigentlich angekündigt, den Montagstest nicht zu bestreiten, um seinen verletzten Finger nicht noch zusätzlich zu belasten und keine weitere Verletzung zu riskieren. Er fuhr aber schließlich doch 31 Runden, um eine neue Schwinge an der Honda RC213V zu testen. Da sein Teamkollege Dani Pedrosa nach wie vor verletzt ist und Ersatzpilot Hiroshi Aoyama die Michelin-Reifen für 2016 testen musste, war er der einzige Fahrer, der seinem Repsol-Honda-Team Daten zu den neuen Komponenten liefern konnte. "Die Ingenieure bei HRC wollten unbedingt, dass wir die Teile hier testen um herauszufinden, ob sie für die nächsten Rennen einsatzbereit sind", verriet Marquez den Grund für seinen Sonntagabend beschlossenen Einsatz. Mit knapp einer halben Sekunde Rückstand wurde er schließlich Fünfter.

Marc Marquez fuhr trotz Verletzung einige Runden, Foto: Repsol
Marc Marquez fuhr trotz Verletzung einige Runden, Foto: Repsol

Aprilia erstmals mit stufenlosem Getriebe

Hinter Marquez folgten Bradley Smith, Yonny Hernandez und Scott Redding mit jeweils gut acht Zehntelsekunden Rückstand. Marc-VDS-Pilot Redding war mit beachtlichen 105 Umläufen an diesem Testtag der fleißigste Pilot. Maverick Vinales und Pol Espargaro komplettierten die Top-Ten. Alvaro Bautista wurde mit seiner Aprilia RS-GP Elfter und testete erstmals das neue stufenlose Getriebe des Herstellers aus Noale. "Alvaro hat sich damit sehr wohlgefühlt. Der Test war ein voller Erfolg für uns", freute sich Aprilia-Renndirektor Romano Albesiano.

Stefan Bradl verbesserte seine Platzierung im Vergleich zum völlig verkorksten Wochenende und wurde Zwölfter, 1,379 Sekunden hinter Spitzenreiter Lorenzo. "Obwohl ich körperlich immer noch nicht bei 100 Prozent bin, konnten wir das Motorrad heute etwas weiterentwickeln. Wir haben uns auf die Elektronik und das Setup konzentriert", erläuterte der Forward-Racing-Pilot.

Nicht mit von der Partie bei den Testfahrten war das Ducati-Werksteam mit Andrea Dovizioso und Andrea Iannone. Die am Rennwochenende chancenlose Truppe aus Borgo Panigale kehrte bereits in die italienische Heimat zurück und bestreitet noch in dieser Woche einen Gehmeintest in Mugello.