Respektable Leistung von Superstar Marc Marquez. Beim Heimrennen in Jerez geht der Repsol-Honda-Pilot von Startplatz zwei ins Rennen, verfügt so über eine exzellente Ausgangsposition im Kampf um Sieg und Podium. Trotz frisch operierten Bruchs seines kleinen Fingers und großen Schmerzen brannte Marquez in der 15-minütigen Session mehrere Top-Runden in den knapp 50 Grad heißen Asphalt, musste sich mit seiner persönlichen Bestzeit von 1:38.300 lediglich Jorge Lorenzo auf Yamaha geschlagen geben.

Der Dominator des bisherigen Jerez-Wochenendes distanzierte Marquez allerdings deutlich, lag mit seinem Pole-Rekord von 1:37.910 knapp 0,4 Sekunden vor seinem Landsmann.Trotz der Niederlage im Kampf um Startplatz eins zeigte sich Marquez anschließend hochzufrieden: "P2 ist für mich nach dieser Woche wie eine Pole Position. Ich bin ohne Schmerzmittel gefahren und musste mich wirklich durchbeißen. Ich wollte unbedingt in die erste Startreihe kommen, und das hat geklappt. Für morgen ist das eine optimale Ausgangssituation und macht mich sehr glücklich."

Marc Marquez will in Jerez trotz Fingerbruchs aufs Podium, Foto: Repsol
Marc Marquez will in Jerez trotz Fingerbruchs aufs Podium, Foto: Repsol

Rennstrategie: Kein Risiko, aber Attacke

Um die Renndistanz von 27 Runden am Sonntag zu überstehen, denkt Marquez jedoch über den Gebrauch von schmerzstillender Medizin nach. In der immer engeren und stärkeren Spitzengruppe der MotoGP erwartet er eines seiner härtesten Rennen. "Es wird einfach ein verdammt harter Grand Prix für mich, denn in Jerez geht es ohnehin immer richtig zur Sache – für mich nun noch mehr. Wir müssen morgen von Anfang an sehr stark sein und mit den Schnellsten hier mitfahren."

Nach seinem Crash im vorigen Rennen in Argentinien steht Marquez bei bereits 30 Punkten Rückstand auf WM-Leader Valentino Rossi bereits unter moderatem Druck. Am Sonntag will Marquez daher gut punkten, ohne jedoch zu großes Risiko einzugehen. "Ich denke, wir können hier ums Podium kämpfen. Das Rennen ist lang und wir sind stark hier, aber ich werde natürlich nichts alles riskieren. Nicht nur wegen meines Fingers kann ich mir eigentlich keinen Ausfall erlauben. Es wird wie immer sehr spannend."

Im Vierten Freien Training war Marquez kurz vor dem Qualifying noch gestürzt, schützte während des Abflugs jedoch geistesgegenwärtig seine verletzte Hand. In der Hauptqualifikation ließ sich der Weltmeister in altbekannte Manier jedoch nichts anmerken und startet so einmal mehr aus der Spitzengruppe in einen Grand Prix.