Sein erstes Rennwochenende vor heimischem Publikum in dieser Saison könnte eines der härtesten in der bisherigen Karriere des Marc Marquez werden. Nach einem Sturz im Dirt-Track-Training ist der Weltmeister mit einem gebrochenen Finger unterwegs, im vierten Training crashte er erneut. Sein Finger dürfte aber nicht weiter beschädigt worden sein. Die Session-Bestzeit sicherte sich unterdessen Ducati-Pilot Andrea Iannone.

Die Platzierungen: Andrea Iannone fuhr mit einer Zeit von 1:39.380 Minuten die schnellste Runde im vierten Training. Jorge Lorenzo, der die ersten drei Sessions angeführt hatte, wurde mit gut zwei Zehnteln Rückstand Zweiter. Andrea Dovizioso kam mit der zweiten Ducati auf Rang drei. Marc Marquez wurde trotz seines Sturzes Vierter und bester Honda-Pilot, direkt vor Cal Crutchlow. Danilo Petrucci wurde Sechster, Pol Espargaro belegte Platz sieben. Valentino Rossi war erneut nicht im Spitzenfeld zu finden und musste sich mit Rang acht begnügen. Das Suzuki-Duo Maverick Vinales und Aleix Espargaro komplettierte die Top-Ten.

Stefan Bradl wurde als 14. zweitbester Open-Pilot, geschlagen nur knapp von Eugene Laverty auf der Honda im Team von Aspar.

Andrea Iannone hatte in FP4 die Nase vorne, Foto: Ducati
Andrea Iannone hatte in FP4 die Nase vorne, Foto: Ducati

Die Zwischenfälle: Marc Marquez, ohnehin bereits mit einem verletzten Finger unterwegs, stürzte nach acht Minuten in Kurve eins. Er rutschte beim Anbremsen über das Vorderrad weg und landete im Kies, konnte dabei aber seine angeschlagene Hand gut schützen. Der Repsol-Honda-Pilot versuchte, seine Maschine mit Hilfe der Streckenposten noch einmal zu starten, doch er musste ohne sein Bike an die Box zurückkehren. Marquez behandelnder Arzt Dr. Mir kam sofort zu einer Kontrolle in die Garage, konnte aber sofort Entwarnung geben. Zehn Minuten nach seinem Sturz war der Weltmeister bereits wieder mit seinem Ersatzmotorrad auf der Strecke.

Kurz vor Marquez war bereits Forward-Racing-Pilot Loris Baz gestürzt. Auch seine Yamaha musste mit dem Abschleppwagen an die Box gebracht werden. Bradley Smith crashte sieben Minuten vor Ende der Session in Kurve 13, konnte aber mit seiner Yamaha selbst zurückkehren. Aleix Espargaro unterlief am Ende der Start-Ziel-Geraden ein Fehler und er musste in den Kies, konnte einen Sturz aber vermeiden.

Smith unterlief einer von drei Stürzen im vierten Training, Foto: Milagro
Smith unterlief einer von drei Stürzen im vierten Training, Foto: Milagro

Das Wetter: Der Circuito de Jerez entwickelte sich bereits zum letzten Freien Training der MotoGP zu einem regelrechten Backofen. 30 Grad betrug die Außentemperatur, bei strahlendem Sonnenschein im Süden Spaniens erhitzte sich die Strecke auf über 45 Grad. Ähnliche Temperaturen werden auch für den Rennsonntag erwartet, weshalb die Session wertvolle Informationen für Teams und Fahrer lieferte.

Die Analyse: Marc Marquez, sammelte mit seinem Sturz im vierten Training nicht unbedingt Selbstvertrauen. Auf den Weltmeister wartet hier in Jerez wohl noch ein ganz hartes restliches Wochenende. Vor allem das lange Rennen könnte schmerzhaft für ihn verlaufen. Gegen die starken Yamahas und Ducatis wird er es ganz schwer haben.