Casey Stoner wollte für Dani Pedrosa während dessen gesundheitsbedingter Zwangspause einspringen, bekam von Honda aber einen Korb. Zu kurz sei die Vorbereitungszeit, ein Test nicht möglich und das Ergebnis würde daher wohl weder den Ansprüchen Stoners noch Hondas genügen, hieß es von Seiten des größten Motorradbauers der Welt. Pedrosas Pause hätte eigentlich nur zwei Rennen dauern, der Katalane also nur die Grands Prix von Texas und Argentinien versäumen sollen. Doch nun musste Pedrosa auch in Spanien passen. In zwei Wochen beim Frankreich-GP in Le Mans soll er endgültig zurückkehren, aber was wenn nicht?

Könnte es dann doch noch irgendwann zum Sensations-Comeback von Casey Stoner kommen? "Das ist eine Option", meinte HRC-Vizepräsident Shuhei Nakamoto am Freitag in Jerez. "Alles ist möglich. Wirklich alles!" Klar ist im Moment aber, dass in Le Mans für den Fall eines weiteren Startverzichts von Pedrosa erneut Testpilot Hiroshi Aoyama die zweite Repsol Honda fahren wird. Eine Rückkehr Stoners wäre eher ein langfristiges Projekt, erklärt Nakamoto: "Sollte es zu einem Comeback von Casey kommen, dann eher 2016 als in dieser Saison. Aktuell fehlt uns dafür einfach die Zeit."

Nakamoto erteilte Stoner eine Absage, Foto: Honda
Nakamoto erteilte Stoner eine Absage, Foto: Honda

Nach dem Katar-GP hatte Nakamoto erklärt, dass Stoner nur einen Test bräuchte, um wieder einsatzfähig zu sein. Das sei aber vor den Überseerennen in Austin und Termas de Rio Hondo nicht einzurichten, meint der Japaner damals. Mittlerweile wäre aber durchaus eine zeitliche Lücke für diesen einen Test dagewesen. Darauf angesprochen reagierte Nakamoto durchaus gereizt und relativierte seine Aussage: "Ich meinte damit, dass er mindestens einen Test braucht."

Kein Kontakt mehr zu Stoner

Stoner selbst zeigte sich nach der Absage durch Honda zunächst enttäuscht, seitdem herrscht zwischen dem Hersteller und ihm Funkstille. "Ich habe seit der Absage lediglich mit seinem Manager telefoniert", gestand Teamchef Livio Suppo. Dabei soll der zweifache MotoGP-Weltmeister in diesem Jahr noch das prestigeträchtige Acht-Stunden-Rennen in Suzuka für Honda bestreiten. Für etwaigen Ärger seines ehemaligen Stars hat Nakamoto kein Verständnis. "Honda hat diese Entscheidung getroffen. Das muss Casey akzeptieren", gab er sich hart.