Dass Valentino Rossi keinen großartigen Trainings-Freitag benötigt, um am Sonntag ein herausragendes Rennen zu fahren, hat er in dieser Saison bereits bei seinen Siegen in Katar und Argentinien eindrucksvoll bewiesen. Konnte er damals jeweils noch positive Dinge nach schlechten Trainingsergebnissen erkennen, sah Rossi nach Rang 13 in FP2 und Platz neun in der kombinierten Zeitenliste wenig Grund zur Freude.

"Es war ein schwieriger Trainingstag für uns, vor allem am Nachmittag", musste er gestehen. Vor allem die Reifen machen Rossi zu schaffen: "Ich hätte wohl eine bessere Platzierung erreichen können, aber ich habe mich dazu entschlossen, nur den härteren Hinterreifen zu verwenden und damit zu arbeiten, weil wir der Meinung waren, dass das die beste Option für das Rennen ist. Schließlich war es im vergangenen Jahr so. Die Performance dieser Mischung ist aber wirklich schlecht und die Rundenzeit einfach nicht gut genug, also könnte vielleicht doch die weichere Variante besser sein. Es wird eine schwierige Entscheidung."

Im teaminternen Duell musste sich Rossi deutlich geschlagen geben, Foto: Yamaha
Im teaminternen Duell musste sich Rossi deutlich geschlagen geben, Foto: Yamaha

Bei Streckentemperaturen über 40 Grad wurde der Circuito de Jerez am Nachmittag ziemlich schwierig, was Rossi gar nicht gefiel: "Bei den hohen Temperaturen am Nachmittag rutscht man auf dieser Strecke sehr stark und es ist wirklich schwierig, das Motorrad zu kontrollieren. Wir hatten große Probleme beim Herausbeschleunigen, denn das Hinterrad dreht stark durch und das Bike ist überhaupt nicht stabil. Unsere Abstimmung ist noch nicht gut, also müssen wir uns bis zum Samstag deutlich steigern."

Setup-Suche nicht erfolgreich

Zwar arbeiteten Rossi und sein Team rund um Crewchief Silvano Galbusera bereits am Freitag intensiv am Setup, doch der große Durchbruch gelang dadurch noch nicht. "Heute haben wir einige Fehler gemacht und Dinge versucht, die nicht gut funktioniert haben. Wir haben viel zu tun, denn wir müssen eine andere Balance für das Motorrad finden, andere Reifen ausprobieren und noch einige andere Dinge", gibt der Altmeister die Marschrichtung für seine Truppe vor.

Besonderes Kopfzerbrechen bereitet Rossi die Tatsache, dass er bei einer Zeitenjagd im dritten Training und auch später im Qualifying nicht den weicheren Hinterreifen wie Ducati oder Suzuki verwenden darf, der bei diesen Verhältnissen einen beträchtlichen Vorteil darstellt: "Es wird schwer, überhaupt in den Top-Ten zu bleiben, denn viele Piloten können einen weicheren Hinterreifen als wir verwenden, der auf eine Runde sehr gut funktioniert."

In Argentinien triumphierte Rossi von Startplatz acht aus, Foto: Monster
In Argentinien triumphierte Rossi von Startplatz acht aus, Foto: Monster

Seine letzten drei Siege in Argentinien, Katar und Australien fuhr Rossi allesamt von Startposition acht aus ein. Die ideale Platzierung also auch im Qualifying von Jerez? "Der achte Startplatz ist für mich wirklich gut, denn da gewinne ich immer. Ich würde aber ehrlich gesagt lieber weiter vorne stehen", gibt Rossi zu. "Unser Ziel sollte die zweite Reihe sein."