Einen Punkt aus drei Rennen, Platz fünf in der Open-Wertung: Den MotoGP-Saisonstart 2015 Stefan Bradls als Debakel zu bezeichnen, stößt durchaus auf nährhaften Boden. Mit großen Erwartungen ins neue Abenteuer bei Forward Racing gestartet, gelang Bradl bislang noch wenig bis gar nichts.

Der Europaauftakt im spanischen Jerez soll für Bradl nun zum "zweiten Saisonbeginn" werden, eine Trendwende zum positiven Einläuten. Trotz der wenig zufriedenstellenden Leistungen in Übersee sieht der Zahlinger noch keinen Grund, die Flinte ins Korn zu werfen.

Erster Punkt ein schwacher Trost

"Obwohl ich in Argentinien endlich gepunktet habe, war das Rennen für mich wirklich schwierig. Ich hatte bislang leider größere Probleme, als erwartet, und wie bei meinem fremdverschuldeten Sturz in Austin einfach auch Pech. Mit Europa fängt die Saison erst so wirklich an, und das soll auch für mich gelten", gibt sich Bradl kämpferisch.

In Austin hatte Stefan Bradl bei einem unverschuldeten Sturz Pech, Foto: Milagro
In Austin hatte Stefan Bradl bei einem unverschuldeten Sturz Pech, Foto: Milagro

Die Probleme der letzten Rennen scheint das Team dabei identifiziert zu haben: "Ich habe beim letzten Rennen komplett das Gefühl für das Motorrad verloren, und konnte einfach nicht ohne Risiko am Limit pushen. Wir haben die Daten analysiert und sollten nun deutlich besser zurecht kommen."

Bradl: Sieg in der Open-Klasse angepeilt

Einen kleinen Vorteil sieht Bradl zudem in der Tatsache, dass er bereits bei Tests in Jerez auf der Forward Yamaha vielversprechende Arbeit ablieferte. "Dieser Kurs dürfte uns deutlich mehr liegen als die anderen Strecken der Saison zuvor. Der Sieg in der Open-Klasse ist wie jedes Rennen unser Ziel, und ich bin mir sicher, dass wir dieses mit einem perfekten Wochenende auch erreichen können."

Teamkollege Baz, der nach Platz 14 in Argentinien einen Punkt mehr als Bradl auf dem Konto hat, hofft in Jerez ebenfalls auf weitere Steigerungen. "In Argentinien hatten wir ein gutes Rennen, auch wenn ich mit vollem Tank zu Beginn überhaupt nicht zurecht kam. Dennoch haben wir große Fortschritte gemacht und gegen Ende war ich konstant und schnell unterwegs. Das wollen wir in Jerez fortsetzen."

Der MotoGP-Rookie kennt die Strecke bereits aus mehreren Besuchen in anderen Serien, kann sich daher direkt auf die Abstimmungsarbeit konzentrieren: "Ich muss den Kurs nicht erst kennenlernen und mich ans Limit tasten, was ein großer Vorteil ist. Wir können ab FP1 mit der Suche nach dem optimalen Setup beginnen, was uns weiter nach vorne bringen sollte. Die Basis ist schon einmal sehr vielversprechend."