Nach den ersten drei Stationen in Übersee erwartet den MotoGP-Zirkus am Sonntag mit dem GP in Jerez die erste europäische Station. Mit Resultaten konnte Aprilia bisher wenig glänzen. Lediglich in Austin schaffte es Alvaro Bautista, als 15. noch einen Punkt abzustauben. Die Rennen in Amerika haben aber auch gezeigt, dass man sich mit der RS GP im leichten Aufwärtstrend befindet. "Die ersten drei Rennen haben uns gezeigt, auf welch große Herausforderung wir uns eingelassen haben, indem wir ein Jahr früher als geplant eingestiegen sind", bemerkt Aprilias Rennleiter Romano Albesiano.

In Jerez fährt man erstmals in diesem Jahr auf bekanntem Terrain für Aprilia. Entsprechend setzt man alle Hoffnungen darauf, den bisherigen Fortschritt verstärken zu können. "In Argentinien haben beide Fahrer den Abstand zur Spitze verringert und sind nur wenige Sekunden hinter dem Mittelfeld ins Ziel gekommen, was momentan unser Ziel ist", erfreut sich Albesiano. Teamchef Fausto Gresini pflichtet ihm bei: "Wir haben gezeigt, dass wir um die Ränge ab Platz 12 kämpfen können. Damit erfüllen wir in etwa unsere Erwartungen."

Bautista hofft auf Heim-Bonus

Bautista: Jerez erfordert vor allem Traktion, Foto: Milagro
Bautista: Jerez erfordert vor allem Traktion, Foto: Milagro

"Wie jedes Jahr ist Jerez ein besonderes Rennen für mich", freut sich Alvaro Bautista auf sein erstes Heimrennen, "viele Fans werden vor Ort sein, um mich anzufeuern." Trotz der großen Unterstützung konzentriert sich Bautista nach wie vor darauf, sein Motorrad wie schon in Amerika konsequent weiterzuentwickeln: "Wir werden weiterhin so hart an der Entwicklung arbeiten, wie schon in den USA und in Argentinien. Hoffentlich finden wir neue, wertvolle Lösungen."

Bautista weiß aber auch, dass die Strecke mit ihrem engen, aber doch flüssigen Charakter spezielle Anforderungen an Mensch und Maschine stellt. "Es gibt alle Arten von Kurven. Wichtig wird es sein, ein gutes Setup zu finden und auch an der Gasannahme zu arbeiten." Deshalb arbeitet Bautista darauf hin, eine gute Traktion zu erzielen, mit der man aus den engen Kurven gut herausbeschleunigen kann. "An vielen Sektionen muss man aus niedriger Geschwindigkeit hochbeschleunigen. Da ist guter Grip gefragt", weiß Bautista.

Melandri setzt auf technische Verbesserungen

Für Melandri ist Traktion in Jerez ebenfalls elementar, Foto: Aprilia
Für Melandri ist Traktion in Jerez ebenfalls elementar, Foto: Aprilia

Bautistas Teamkollege Marco Melandri freut sich ebenfalls auf den Europa-Auftakt: "Jerez ist eine schöne Strecke", führt er zunächst aus. "Sie ist aber auch recht schwierig und hat technisch gesehen alles, schnelle und langsame Kurven", relativiert der Italiener. Melandri sieht die Traktion seiner Aprilia als Schwachstelle an: "Aus den langsamen Ecken herauszubeschleunigen ist herausfordernd. Da müssen wir uns verbessern, aber ich zähle sehr auf die technischen Veränderungen, die Aprilia für dieses Wochenende vorbereitet hat."

Mit diesen Veränderung will Melandri sein Rennergebnis aus Argentinien verbessern. In Termas de Rio Hondo erreichte er als 20. das Ziel - nach dem Ausfall von Austin und Platz 21 in Katar seine beste Leistung bisher. "Ich hoffe, damit einen weiteren Schritt nach vorne machen zu können. Wir werden wie immer unser Bestes geben", schließt Melandri ab.