Die Saison 2015 ist für Stefan Bradl bislang ein einziges großes Debakel. Nach drei Rennen steht der Zahlinger mit einem mickrigen Punkt da - die mit Abstand schlechteste Ausbeute in seinen bisher vier Saisons in der MotoGP-Klasse. In seinem Rookie-Jahr 2012 sowie 2014 räumte er 24 Zähler ab, 2013 reichte es immerhin zu elf Punkten. Dabei war Bradl nach drei Saisons bei LCR Honda mit großen Hoffnungen in sein neues Abenteuer bei Forward Racing gestartet. "Unser Ziel für die kommende Saison ist ganz klar der Titel in der Open-Klasse und so oft wie möglich in die Top-Ten zu fahren", verlautbarte er vor dem Auftakt in Katar.

Auch sein Teambesitzer Giovanni Cuzari schraubte die Erwartungshaltung gehörig in die Höhe: "Ich erwarte von Stefan mindestens die gleichen Leistungen wie von Aleix Espargaro, ehrlich gesagt sogar ein bisschen mehr." Bisher ist Bradl von den Erfolgen seines Vorgängers Espargaro noch meilenweit entfernt. Der hielt im Vorjahr zum selben Zeitpunkt der Saison bereits bei 21 Punkten und hatte in allen drei Rennen angeschrieben.

Seinen ersten Zähler für die Weltmeisterschaft holte Bradl am Sonntag in Argentinien, doch ein Grund zum Jubeln war das in Anbetracht der Umstände auch nicht wirklich. Der 25-Jährige kam erst durch die Ausfälle der beiden Repsol-Hondas in den letzten zwei Runden überhaupt in die Punkteränge und war als 15. nur viertbester Open-Pilot. Besonders bitter: neben Jack Miller auf Honda und Hector Barbera auf Ducati lag sogar Bradls eigener Teamkollege Loris Baz vor ihm. Dabei ist der Franzose neu in der Königsklasse und bestritt in Termas de Rio Hondo erst sein drittes MotoGP-Rennen.

Open-Titel als Mammutaufgabe

Der ersehnte Open-Titel ist für Bradl bereits jetzt ein Stück in die Ferne gerückt. Hector Barbera führt die Wertung mit bereits acht Zählern an, auch Moto3-Aufsteiger Jack Miller konnte bereits sechs Punkte sammeln. Mit Aspar-Pilot Nicky Hayden und eben Teamkollege Baz liegen noch zwei weitere Fahrer in der Open-Wertung vor Bradl, was nur Rang fünf ergibt.