Im ersten Freien Training zum Grand Prix von Argentinien fand sich Marc Marquez in einer für ihn ungewohnten Position wieder. Der Weltmeister landete bei schwierigsten Streckenbedingungen mit extrem wenig Grip nur auf dem zehnten Rang, verlor fast 1,8 Sekunden auf Spitzenreiter Aleix Espargaro. Das Ergebnis spiegelte aber keinesfalls das wahre Kräfteverhältnis in der MotoGP wieder. Während etwa Suzuki-Pilot Espargaro am Ende der Session mit dem weicheren Hinterreifen auf Zeitenjagd ging, fuhr Marquez das gesamte 45-minütige Training mit einem Satz Slicks durch. "Es hätte keinen Sinn gehabt, frische Reifen aufzuziehen. Nach ein paar Runden waren sie ohnehin völlig zerstört", erklärte er.

Bis zum zweiten Training der MotoGP hatte die Strecke in Termas de Rio Hondo durch die inzwischen gefahrenen Sessions der Moto2 und Moto3 bereits etwas an Grip gewonnen, weshalb sich das Resultat einigermaßen normalisierte. Marquez verbesserte sich auf Rang drei und verkleinerte den Rückstand auf Aleix Espargaro, der mit dem weicheren Slick am Hinterrad erneut die Bestzeit fuhr, auf 0,560 Sekunden.

Im zweiten Training tastete sich Marquez ans Limit heran, Foto: Repsol
Im zweiten Training tastete sich Marquez ans Limit heran, Foto: Repsol

Setup-Änderungen unvermeidlich

"In der ersten Session bin ich extrem viel gerutscht, aber in FP2 war es dann schon deutlich besser", stellte der Repsol-Honda-Pilot fest. "Die Strecke verbessert sich zusehends und ich habe mich ständig wohler gefühlt." Der Asphalt wird aller Voraussicht nach im Laufe des Wochenendes weiter an Grip zulegen, was auch Veränderungen in Sachen Fahrstil des Piloten und Abstimmung des Motorrads notwendig machen könnte, glaubt Marquez: "Der Schlüssel zum Erfolg wird sein, dass man die Weiterentwicklung des Grip-Niveaus richtig einschätzt und das Setup daran anpasst."

Eine Kunst, die der 22-Jährige und seine Crew rund um Santi Hernandez in der Regel ausgezeichnet beherrschen, wie man in den letzten beiden Saisons oft eindrucksvoll beobachten konnte. "Ich bin mit dem heutigen Tag ganz zufrieden. Wir sind auf einem guten Weg", vermutet auch Marquez selbst.

Dass er bei idealen Streckenverhältnissen mit dem Kurs in Argentinien sehr gut zurecht kommt, zeigte er ja bereits im Vorjahr, als er trotz eines miserablen Starts das Rennen in Termas de Rio Hondo souverän gewann. Damals Zweiter: Dani Pedrosa. Der Katalane, der sich nach wie vor von seiner Unterarmoperation erholt, wird an diesem Wochenende erneut von HRC-Testpilot Hiroshi Aoyama ersetzt. Dieser beendete den Freitag nur auf Rang 21 der Zeitenlisten.