Nach den ersten beiden Rennen der MotoGP-Saison 2015 führt Valentino Rossi die Gesamtwertung an. Auf seinen Sieg beim Auftakt in Katar ließ er am Sonntag in Austin einen dritten Platz folgen, womit er aktuell einen Zähler vor Andrea Dovizioso in Front liegt. Die erdrückende Dominanz Marc Marquez' in der Vorsaison ist Geschichte, Rossi kann definitiv den Titel holen und so mit acht Weltmeisterschaften in der Königsklasse den Rekord seines Landsmannes Giacomo Agostini einstellen.

Es wäre der endgültige Höhepunkt einer herausragenden Karriere und würde Rossi wohl in den Köpfen von noch viel mehr Menschen zum größten Motorradpiloten aller Zeiten machen. Was gäbe es für den aktuell bereits 36-Jährigen dann noch zu erreichen? Und überhaupt, sollte man nicht aufhören, wenn es am Schönsten ist? Valentino Rossi vertritt hierzu scheinbar einen klaren Standpunkt: Nein! Er verspricht, auch nach einem möglichen Weltmeistertitel 2015 seine Karriere fortzusetzen. "Ich würde auf jeden Fall versuchen, meinen Titel zu verteidigen", gab er in Austin bekannt. "Mein Vertrag läuft ja ohnehin noch bis 2016 und ich hoffe, dass auch dann noch nicht die letzte Saison für mich gekommen ist."

Ein Titel in der Königsklasse fehlt Rossi noch auf Agostini, Foto: Yamaha
Ein Titel in der Königsklasse fehlt Rossi noch auf Agostini, Foto: Yamaha

Rossis Hunger nach Erfolgen scheint also weiterhin nicht zu stillen zu sein. Doch wie viele mehr Rennen und Titel kann der Altmeister gewinnen? Wie lange kann er noch mit den Youngsters mithalten? "Wenn ich gesund lebe und immer gut trainiere, kann ich sicher fahren bis ich 40 bin", meinte der Yamaha-Pilot nach seinem Sieg in Katar. "Wir sind ja hier nicht bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft. Mit ausreichend Motivation kann man in unserem Sport lange an der Spitze mithalten."

Platz bei Yamaha scheint gesichert

Doch auch wenn Rossi noch so lange fahren will, muss auch sein Arbeitgeber Yamaha mitspielen. Sieht der Konzern ihn nicht mehr als passend für die Position als Werkspilot an, muss auch der Superstar gehen. Aktuell scheint Rossis Platz im Factory-Team aber gesichert. Sowohl 2014 als auch in den bisherigen beiden Rennen der neuen Saison hatte der Italiener seinen Teamkollegen Jorge Lorenzo im Griff. Zur aktuellen sportlichen Überlegenheit kommt Rossis unvergleichlicher Bekanntheitsgrad. Unabhängig von seinen Erfolgen auf der Rennstrecke halten ihm Millionen Fans rund um den Globus die Treue und widmen ihm ihre Aufmerksamkeit, was für die Sponsoren und somit schlussendlich auch für sein Team und Yamaha von immenser Bedeutungen ist.