Krimi Deluxe auf dem COTA: Das Qualifying der MotoGP mutierte in den letzten Zügen von Q2 zu einer epischen Zeitenhatz. Nacheinander unterboten Cal Crutchlow, Valentino Rossi, Jorge Lorenzo und Andrea Dovizioso den bestehenden Rundenrekord, ehe Magier Marc Marquez mit einer Fabelrunde die gesammelte Konkurrenz in den Schatten stellte.

Mit seiner persönlich schnellsten Runde von 2:02.540 Minuten belegte Lorenzo letztlich zwar 'nur' Rang drei, angesichts der Umstände war der Yamaha-Pilot jedoch der heimliche Sieger des Austin-Nachmittags. "Ich laboriere an einer schweren Bronchitis, konnte dank starker Antibiotika aber fast problemlos fahren", gestand Lorenzo.

Lorenzo zwiegespalten: Zurückhaltung vs. Angriffslust

Trotz seiner Top-Zeit und exzellenten Startposition gibt sich der Yamaha-Superstar für den Sonntag noch vorsichtig: "Zum Glück blieb es heute den ganzen Tag über trocken, aber es ging bislang ja nur um eine schnelle Runde. Das habe ich trotz der Schwächung eigentlich immer wieder gut hinbekommen. Ein Problem könnte es aber im Rennen geben, denn diese Strecke ist sehr hart."

Jorge Lorenzo will auf dem COTA mindestens aufs Podium, Foto: Yamaha
Jorge Lorenzo will auf dem COTA mindestens aufs Podium, Foto: Yamaha

Dass Lorenzo kämpfen kann wie kaum ein Zweiter, hat der Mallorquiner in seiner Karriere schon mehrfach unter Beweis gestellt. Seine Ausnahme-Leistung am Samstag will der zweifache Weltmeister trotz der massiven Steigerung gegenüber dem Freitag nicht überbewerten: "Wenn ich mit gebrochenem Schlüsselbein fahren kann, kann ich auch mit einer Bronchitis fahren. Natürlich war es ein harter Kampf mit dem Bike, aber ich hatte ja auch immer wieder Pausen dazwischen."

Wetter entscheidende Komponente?

Für das Rennen nimmt sich Lorenzo in typischer Manier einmal mehr das Maximum vor - weiß jedoch um die zahlreichen Schwierigkeiten, die ihm im Weg stehen könnten: "Morgen werden die Karten neu gemischt und keiner kann vorhersagen, was hier passiert. Es gibt so viele Komponente, die auf das Rennergebnis Einfluss nehmen können, dass ich trotz Platz drei heute bestimmt nicht abheben werde."

Neben der unglaublich starken Konkurrenz an der Spitze fürchtet sich Lorenzo vor allem vor dem Wetter: "Im Regen wäre das Rennen weit weniger anstrengend, was mir mit meiner Krankheit eigentlich entgegen kommen würde. Allerdings hoffe ich dennoch auf ein Trockenrennen, denn da schätze ich uns stärker ein und wir haben mehr Kontrolle über das Geschehen."

Auch das Thema Reifen sollte laut Lorenzo am Sonntag eine große Rolle spielen. "Die Pneus bauen hier doch schnell ab. Sollte es ein Trockenrennen geben, dürften viele Probleme haben, das Reifen-Niveau über die Distanz konstant zu halten. Ich habe mir auch alle Fälle aber viel vorgenommen. Wir haben hier eine gute Pace und ein starkes Paket."