Der erste Schritt in Richtung eines Comebacks von Dani Pedrosa ist getan. Er ließ am Freitagmorgen von Dr. Angel Villamor in Madrid den Eingriff an seinem von starkem Armpump betroffenen rechten Unterarm durchführen. Die etwas mehr als zwei Stunden dauernde Operation, die unter lokaler Betäubung durchgeführt wurde, war erfolgreich.

"Wir haben uns für eine relative aggressive Methode entschieden, bei der wir mikrochirurgische Techniken und eine mikroskopische Linse verwendet haben", erklärt Dr. Villamor. "Wir haben die Muskelfaszien untersucht. Sie waren hypertrophiert, also angeschwollen und mussten deshalb geöffnet und befreit werden. Die Faszien wurden dazu zerteilt und schlussendlich aus dem Unterarm entfernt."

Eine vollständige Entfernung der Faszien ist nicht unbedingt üblich, war aber im Fall von Pedrosa unumgänglich, wie Villamor verrät: "Die Faszien mit ihrem zusätzlichen Volumen haben für Druck im Muskel gesorgt, da sie selbst nicht elastisch sind und daher nicht nachgeben. Das wiederum führt zu einem Sauerstoffentzug im Muskel, was zu großen Schmerzen führt und bei intensivem Training oder Fahren auch zu einem vollständigen Kollaps dieses Abschnitts führen kann." Tatsächlich hatte Pedrosa schon im letzten Jahr mehrere Rennen mit einem de facto tauben rechten Arm beendet.

In Brünn feierte Pedrosa seine einzigen Sieg 2014, Foto: Milagro
In Brünn feierte Pedrosa seine einzigen Sieg 2014, Foto: Milagro

Rückkehr in Jerez?

Der Katalane wird die Klinik in Madrid voraussichtlich noch am Freitag verlassen. Die Genesung nach dem Eingriff wird rund vier bis sechs Wochen dauern. Läuft die Heilung ideal, könnte Pedrosa also bei seinem Heim-Grand-Prix in Jerez am ersten Mai-Wochenende wieder zurückkehren und würde nur die zwei Rennen in Texas und Argentinien verpassen. Sollte der Spanien-GP zu früh kommen, wäre das Rennwochenende zwei Wochen später im französischen Le Mans die nächste Comeback-Möglichkeit. "Wir werden Dani nun über die nächsten paar Wochen beobachten um so den wirklichen Erfolg der Operation feststellen zu können", erläuterte Villamor die Vorgehensweise der nächsten Wochen.