0,174 Sekunden - so knapp schrammte Andrea Dovizioso an seinem ersten MotoGP-Sieg seit 2009 vorbei. Nach der Eroberung der Pole Position musste sich der Italiener beim Katar Grand Pix nur seinem Landsmann Valentino Rossi nach einem spektakulären Kampf mit mehrfachen Führungswechseln geschlagen geben.

"Es war echt aufregend! Hinter Vale ins Ziel zu kommen, den Sprung auf das Podium zu schaffen, großartige Überholmanöver, so knapp hinter dem Sieger im Ziel - all das war fantastisch", kam Dovizioso aus dem Jubeln gar nicht mehr heraus. Trotz des knappen Rückstands überwog also die Freude.

Kein Wunder, denn zwei Podiumsplätze (Andrea Iannone wurde Dritter) beim Debüt der GP15 kamen einem Ritterschlag für Ducatis neuestes Motorrad gleich. Nach schwierigen Jahren dürfte die rote Rennfraktion nun den Turnaround geschafft haben. "Es war ein ganz anderes Rennfahren mit der GP15", bestätigte Dovizioso.

Mit der GP15 wie in einer anderen Welt

"Das Motorrad ist der Grund, warum wir nun wieder um Siege mitkämpfen können. Wir können den Reifenverschleiß besser managen, Energie einsparen und müssen nicht so am Motorrad herumzerren, um die Linie halten zu können. Ich konnte die gleiche Linie wie die Yamahas fahren", freute sich der Italiener.

Im Duell mit Rossi, Jorge Lorenzo und Iannone hatte Dovizioso sogar fünf Führungsrunden absolvieren dürfen. Damit hatte er, trotz den Jubelmeldungen nach den Bestzeiten beim Katar-Test, nicht gerechnet. "Wenn mir jemand vor dem Rennen gesagt hätte, dass ich als Zweiter ins Ziel komme, dann wäre ich glücklich darüber gewesen."

"Du haderst schon ein bisschen, wenn du in Führung warst und dann doch Valentino gewinnen siehst. Aber nach so einem langen Rennen fühlt sich der zweite Platz im Ziel wie ein Sieg an", sagte Dovizioso. Die nächste Chance auf einen Erfolg hat der Italiener in zwei Wochen in Austin. Dort hatte er im Vorjahr schon eine anderthalbjährige Podest-Durststrecke von Ducati beendet. Vielleicht gelingt ihm ja auch die Beendigung der über vier Jahre andauernden Sieglosigkeit der Roten aus Bologna.