Die Testfahrten in Katar sind zu Ende. Ein Regentag zum Abschluss machte die für Montag geplanten Rennsimulationen obsolet, sodass die Fahrer aufgrund der Bedingungen in Katar mit nur zwei Testtagen auskommen mussten. An diesen beiden Tagen setzte sich Ducati überraschenderweise perfekt in Szene und durfte sich über je eine Bestzeit von Andrea Iannone und Andrea Dovizioso freuen. Die Analyse des finalen Katar-Tests:

Die schnellsten Einzelzeiten

Lagen im Vorjahr Ducatis an der Spitze eines Sessionklassements, so lag das stets am weichen Reifen, den Honda und Yamaha nicht verwenden dürfen. In Katar war das zum ersten Mal anders, denn Ducati setzte sich auch ohne die weiche Mischung auf Platz eins. Von den zehn schnellsten Runden, die an den beiden Tagen in Katar gefahren wurden, gingen acht auf das Konto der Ducatisti. Iannone steuerte fünf bei, Dovizioso drei inklusive der einzigen Rundenzeit unter 1:55 Minuten, die an den beiden Tagen erzielt wurde.

Fahrer Motorrad Zeit Tag
1. Andrea Dovizioso Ducati 1:54,907 Sonntag
2. Marc Marquez Honda 1:55,091 Sonntag
3. Andrea Iannone Ducati 1:55,104 Sonntag
4. Andrea Iannone Ducati 1:55,218 Sonntag
5. Marc Marquez Honda 1:55,242 Sonntag
6. Andrea Iannone Ducati 1:55,265 Samstag
7. Andrea Iannone Ducati 1:55,307 Sonntag
8. Andrea Iannone Ducati 1:55,313 Sonntag
9. Andrea Dovizioso Ducati 1:55,316 Sonntag
10. Andrea Dovizioso Ducati 1:55,341 Sonntag

In die Top-10 schaffte es von den restlichen Fahrern nur noch Marc Marquez mit seinen beiden schnellsten Runden vom Sonntag. Yamaha konnte sich nicht entscheidend in Szene setzen.

Ducati schnellstes Motorrad in Katar

Auch die absoluten Zahlen schimmern in Rot. 114 Rundenzeiten unter einer Marke von 1:56 Minuten wurden am Samstag und Sonntag erzielt. Auf das Konto von Ducati gehen 36 Prozent davon. Neben Doviziosos 21 Runden und Iannones 18 Runden, steuerte auch Pramac-Pilot Yonny Hernandez drei Laps im 1:55er-Bereich bei.

Honda musste sich mit 34 Runden zufrieden geben, hatte allerdings einen Lichtblick. Marc Marquez erzielte mit 24 Runden unter 1:56 die meisten eines einzelnen Fahrers. Der Rest der Truppe enttäuschte hingegen, denn Dani Pedrosa kam nur auf sechs, Cal Crutchlow auf drei und Scott Redding gar nur auf eine.

Nicht optimal lief es bei Yamaha. Jorge Lorenzo (13), Valentino Rossi (9), Pol Espargaro (5) und Bradley Smith (2) kamen zusammen nur auf 29 Runden im 1:55er-Bereich. Suzuki (Aleix Espargaro 6, Maverick Vinales 2) blieb insgesamt achtmal unter 1:56, mit Karel Abraham knackte sogar ein Pilot auf der Open-Honda diese Marke.

Die Konstanz

Bei den bisherigen Sepang-Tests absolvierten die meisten Top-Piloten an jeweils einem Tag eine Rennsimulation, die teilweise über die volle GP-Distanz ging. Derartige Vorhaben fielen in Katar dem Regen am Montag zum Opfer. Eine Longrun-Analyse ist daher nicht möglich, da kaum ein Pilot mehr als vier fliegende Runden am Stück drehte. Daher muss ein Vergleich der schnellsten Einzelzeiten genügen.

Am Sonntag blieb Marc Marquez insgesamt auf 20 seiner 32 fliegenden Runden unter einer Zeit von 1:56 und erzielte damit den höchsten Wert des zweiten Tages. Andrea Dovizioso kam auf 15, fuhr aber auch nur 20 fliegende Runden. Von der Konstanz her zeigt sich in diesem Diagramm, dass Marquez zumindest auf gleichem Niveau mit den Ducatis agiert. Klar wird aber auch, dass Yamaha definitiv zulegen sollte bis zum Saisonauftakt in eineinhalb Wochen. In der aktuellen Form würde die blaue Rennfraktion wohl nur bedingt um die Podestplätze mitreden.