So hatte man sich den Start in den letzten Dreitages-Test vor dem Saisonbeginn sicher nicht vorgestellt im Hause Aprilia: Mit über drei Sekunden Rückstand auf Spitzenreiter Andrea Iannone belegten die beiden Werksfahrer Alvaro Bautista und Marco Melandri gestern die beiden letzten Plätze. Dabei war man im Vorfeld an diesen Test noch zuversichtlich angesichts der neuesten Entwicklungen aus dem Werk, sprich eines neuen Rahmens und neuen Möglichkeiten beim Elektronik-Setup.

Die Fahrer wollen trotz des ernüchternden Ergebnisses nicht die Flinte ins Korn werfen. Stattdessen will man sich betont Zeit lassen bei der Erprobung des neuen Materials, um Flops in Zukunft ausschließen zu können. Bautista weist deshalb darauf hin, dass man erst gegen Ende der Session das neue Material getestet habe. Sein Hauptaugenmerk lag am ersten Tag aber auf der Elektronik: "Heute haben wir etwas daran gearbeitet, um den Kurveneingang und den Grip am Hinterrad zu verbessern."

Melandri konnte sein Programm nicht durchziehen, Foto: Milagro
Melandri konnte sein Programm nicht durchziehen, Foto: Milagro

Teamkollege Melandri hatte hingegen mit ganz anderen Problemen als der Elektronik zu kämpfen. Das im Verlauf der Tests schon vertraut gewordene Bild seines Namens ganz am Ende der Zeitenliste war diesmal einzig und allein auf seinen Gesundheitszustand zurückzuführen. Der Italiener fing sich offenbar eine Grippe ein und musste so die Arbeit gestern vorzeitig beenden. "Leider war ich heute recht krank und konnte nur einige Runden abspulen", gesteht Melandri zähneknirschend. Er erhofft sich durch den vorzeitigen Feierabend allerdings eine bessere körperliche Form für die abschließenden zwei Testtage: "Jetzt Zeit zu verlieren ist eine Schande, aber ich habe es vorgezogen, heute nicht mehr zu fahren, damit ich die nächsten beiden Tage bestmöglich nutzen kann."