Wenig Aufwand, viel Ertrag. Am ersten Tag der finalen Tests in Katar vor dem offiziellen Saisonbeginn an Ort und Stelle (26. - 29. März) tat Repsol Honda nicht mehr, als nötig. Trotz Sessionbeginns um 16 Uhr Ortszeit wagte sich Weltmeister Marc Marquez erst nach gut zweieinhalb Stunden für eine erste Sichtungsrunde auf den Kurs. Teamkollege Dani Pedrosa begann gar erst um 19 Uhr mit seinem Tagwerk der insgesamt siebenstündigen Einheit.

"Qualifying und Rennen sind in Katar wie immer bei Dunkelheit. Zudem war die Strecke durch aufgewirbelten Sand der Umgebung zunächst viel zu schmutzig. Es gab keine Grund für uns, vorzeitig und bei Helligkeit hinauszugehen", verriet der Weltmeister die etwas ungewöhnliche Vorgehensweise des Weltmeisterrennstalls.

Marquez scheut Risiko

Allerdings sollte dies im Lager der Konkurrenz auch als Fingerzeig verstanden werden. Repsol Honda ist der Vorbereitung der RC213V für die Saison mehr als nur im Soll. Der Fokus liegt nun lediglich auf Detailarbeit und Feinabstimmung. Marquez und Pedrosa nutzten ihre 44 respektive 33 Umläufe dann auch lediglich für Abstimmungsarbeit und Kupplungseinstellungen.

Dani Pedrosa war in Katar zügig unterwegs, Foto: Repsol Honda
Dani Pedrosa war in Katar zügig unterwegs, Foto: Repsol Honda

Obwohl einzelne Rundenzeiten lediglich eine untergeordnete Rolle spielten, belegten Marquez (1:55.554) und Pedrosa (1:55.813) mit drei respektive fünf Zehntelsekunden Rückstand auf Pace-Setter Andrea Iannone noch die mehr als passablen Ränge drei und fünf. "Ich bin mit meinem Arbeitstag super zufrieden. Wir waren ohne großes Risiko schnell und haben wichtige Elemente getestet", verriet Marquez zufrieden.

Piloten einig: Katar-Auftakt gefährlich

In Anbetracht des bereits massiv fortgeschrittenen Entwicklungsstatus der Honda-Rennmaschine verzichtete der Weltmeister-Rennstall gänzlich auf 'unnötigen' Aufwand. "In Katar musst du am ersten Tag immer besonders aufpassen, da die Strecke da nie sehr gut ist. Morgen schon wird es viel besser sein und wir können mehr wagen", 'drohte' Marquez. "Wir sind mit der Kupplung und den Bremsen gut vorangekommen und wollen jetzt mehr auf das Rennsetup schauen."

Auch Pedrosa stimmt in die Marquez-Einschätzung ein: "Katar am ersten Tag ist eine ganz unangenehme Geschichte. Wir hoffen, dass durch das zusätzliche Gummi auf der Strecke noch bessere Bedingungen an den nächsten beiden Tagen möglich sind. Uns geht es zwar nicht um schnelle Zeiten, jedoch wollen wir noch einige Dinge unter Maximal-Belastung ausprobieren - und dafür müssen wir nun einmal am Limit fahren.

Am Sonntag um 14 Uhr deutscher Tag beginnt der zweite Testtag für das Feld der MotoGP.