Steht bei Yamaha eine Revolution ins Haus? Nach eineinhalb Jahren Wartezeit könnte Valentino Rossis und Jorge Lorenzos Wunsch nach einem komplett stufenlosen Getriebe zeitnah in Erfüllung gehen. Wie MotoGP-Experte Matthew Birt berichtet, scheint bereits bei den zweiten Saisontests 2015 in Sepang vom 23.-25. Feburar ein Einsatz der neuen 'Wunderkreation' aus dem Hause Yamaha möglich.
Zwar hatte das Team der Superstars Rossi und Lorenzo bereits im September 2013 ein stufenloses Getriebe in der M1-YZR installiert, allerdings griff dieses nur bei Hochschalt-Vorgängen. Durch die neue Errungenschaft soll es den Piloten nun jedoch möglich sein, beim Herunterschalten komplett auf die Kupplung zu verzichten.
Bremsbalance und Einlenken: Lücke auf Honda schließen
"Valentino und Jorge haben schon lange auf diese technischere Neuerung gedrängt, denn sie wird uns definitiv voranbringen. Ein derart hochkomplexes Getriebe zu entwickeln und ohne Sicherheitsrisiko permanent voll funktionsfähig zu konstruieren, dauert aber leider nun einmal seine Zeit", verrät Yamaha-Teamchef Lin Jarvis.
Zwar lässt der Brite den genauen Zeitpunkt der Einführung des neuen Getriebes offen, laut Informationen von Birt peilt Yamaha jedoch definitiv den zweiten Sepang-Test zur 'Feuertaufe' an. Vor allem hinsichtlich der Bremsstabilität sowie auch beim Einlenken in die Kurven erwartet sich Yamaha deutliche Vorteile, die die kleine aber feine Lücke zu Erzrivale Honda weiter schließen soll.
"Wir werden das komplett stufenlose Getriebe so schnell wie möglich bringen, so viel ist sicher", führt Jarvis weiter aus. Allerdings müsse das Team ein geeignetes Umfeld vorfinden und ein realistisches Zeitfenster wahren, um die Piloten nicht unnötig in Probleme zu stürzen. "Natürlich wollen wir lieber heute als morgen mit dem neuen Getriebe testen, aber wir müssen uns vor Augen halten, dass jeder Fehler diesbezüglich gefährlich für unsere Piloten sein kann."
Jarvis warnt: Sicherheit der Piloten mit höchster Priorität
Die Sicherheit Rossis und Lorenzos habe laut Jarvis allerhöchste Priorität, trotz des brennenden Wunsches, Honda nach der dominanten Saison 2014 wieder in die Schranken zu weisen. "Wenn wir das neue Getriebe bringen, werden wir unter Garantie 100%iges Vertrauen darin haben und uns aller Eventualitäten bewusst sein. Wie gesagt: Es wird so schnell wie möglich kommen und wir erwarten uns tatsächlich deutliche Sprünge nach vorne."
Bereits in der Vorwoche hatte Lorenzo trotz deutlicher Steigerung Ducatis und unveränderter Zugeständnisse durch die FIM-Regularien ein mögliches Eingreifen der italienischen Edelmarke in den WM-Kampf ins Reich der Fabeln verwiesen. Vor dem Hintergrund der Einführung des neuen Getriebes erscheinen die Aussagen des Spaniers plausibler: "Ducati hat einen großen Sprung gemacht und ist sehr schnell. Aber Honda und wir halten ja auch nicht die Füße still. Sie haben keine Chance auf den WM-Titel."
Schon nächste Woche könnten wir der Auflösung des Wirrwarrs einen ersten Schritt näher kommen, wenn Yamaha mit neuem 'Wundergetriebe' gegen Ducatis neue Desmosedici GP15 und eine weiter verbesserte Honda RC213V in Sepang antritt. Wir dürfen gespannt sein...
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