Wahre Champions sind nie zufrieden. Dass diese Weisheit auch auf MotoGP-Doppelweltmeister Marc Marquez zutrifft, hat der Ausnahmepilot bereits im Alter von 21 Jahren mehrfach unter Beweis gestellt. Auch nach dem Testauftakt 2015 in Sepang hat Marquez trotz beeindruckender Frühform noch reichlich an sich und seinem Arbeitsgerät zu bemängeln.

So kritisierte er seine momentan noch suboptimale Fitness, die ihm in Sepang nach Konzentrationsverlust gar einen Sturz einbrachte. Hinsichtlich seiner neuen RC213V sieht Marquez ebenfalls noch einiges an Verbesserungsbedarf. Durch einen strammen Verbesserungsplan bis zum Saisonauftakt in Katar erwartet der Weltmeister mit dem Start der heißen Phase jedoch keinerlei Schwierigkeiten.

Wegen Motorenkonfiguration: Gripprobleme in schnellen Kurven

Wie Marquez' Crewchief Santi Hernandez gegenüber der offiziellen Seite der MotoGP verriet, hat der Doppelweltmeister trotz kaum fassbaren Rundenrekords in Malaysia sowie überlegener Rennsimulation beider Repsol-Honda-Piloten ebenso zahlreiche wie konkrete Verbesserungswünsche an sein Team und vor allem HRC gerichtet.

Vor allem in schnellen Kurven hatte Marc Marquez bislang mit suboptimalem Grip zu kämpfen, Foto: Milagro
Vor allem in schnellen Kurven hatte Marc Marquez bislang mit suboptimalem Grip zu kämpfen, Foto: Milagro

"Die Motorenkonfiguration fällt im Vergleich zum Vorjahr etwas anders aus, vor allem hinsichtlich der Energiebereitstellung. Da der Motor nun aggressiver arbeitet, bekommen unsere Piloten vor allem während schneller Kurven bislang noch störende Gripprobleme - und das hat Marc klar zur Sprache gebracht", verriet Hernandez.

Repsol Honda gelassen: Problemfrei bis Saisonauftakt

Da bis zum Saisonauftakt in Losail Ende März noch genug Zeit und gar zwei weitere Tests liegen, zeigt sich das Team jedoch zuversichtlich. "Wir sind in vielen Punkten schon auf einem sehr hohen Niveau, wie beispielsweise auf der Bremse und am Kurveneingang. Allerdings müssen wir uns noch in den schnellen Kurven und beim Herausbeschleunigen verbessern. Da ist uns Yamaha noch voraus", führte Hernandez weiter aus.

Allgemein scheinen die meisten der aktuellen Probleme Hondas auf mangelnden Grip des Hinterrads zurückzuführen zu sein. Wie Hernandez bestätigte, erwarte Honda jedoch bereits beim zweiten Sepang-Auftritt vom 23.-25. Februar diesbezüglich deutliche Fortschritte. Im Vergleich zum Valencia-Test im November habe sich die RC213V vor allem auf die Distanz und auf angefahrenen Reifen bereits massiv gesteigert.

Der Spanier sieht keine Schwierigkeiten, Marquez zum Saisonauftakt mit einem perfekten Arbeitsgerät an den Start zu schicken: "Wir machen permanent große Fortschritte und das Wichtigste ist, dass Marc stets die Probleme erkennt und hinsichtlich der Entwicklung die richtigen Richtungen vorgibt. Wir hatten in Valencia noch einige gravierende Probleme, aber die sind so gut wie alle behoben. Sobald Marc seine vollständige Fitness erlangt, sind wir rundum gut aufgestellt."