Marc Marquez und Dani Pedrosa sorgten zum Abschluss der ersten MotoGP-Testfahrten 2015 im malaysischen Sepang für deutliche Ausrufezeichen. Auf dem Sepang International Circuit unterbot das spanische Duo den Rundenrekord um 0,6 respektive 0,5 Sekunden. Dabei hatte Pedrosa auf seinem schnellsten Umlauf gar noch einen Schockmoment zu überstehen, als er beim Herausbeschleunigen nur knapp einem Highsider entging. Auch in Sachen Rennsimulation zeigte sich Repsol Honda als Maß aller Dinge: Beiden Piloten gelangen konstante Longruns in den mittleren 2:00-Minuten.

Vor allem am Morgen herrschte am dritten Tag in Sepang reger Betrieb auf der Strecke. Sämtliche Piloten nutzten die kühleren Temperaturen, um große Teile ihres Tagesprogramms abzuarbeiten. Bereits mit seiner zweiten gezeiteten Runde knackte Marquez als erst zweiter Fahrer bei den Tests die magische Marke von 2:00 Minuten. Es sollte der Auftakt zu einer irren Zeitenhatz werden, bei der der Doppel-Weltmeister und Teamkollege Pedrosa die Verfolger auf Ducati sowie das Yamaha-Werksduo Valentino Rossi und Jorge Lorenzo doch deutlich distanzierten.

Zeitengewitter: Vier Piloten unter altem Rundenrekord

Während Marquez bei seinen 52 Umläufen eine kaum fassbare 1:58.867 aufs Zeitentableau zauberte, scheiterte Pedrosa (41 Runden) mit einer 1:59.006 nur wenig später knapp an der Bestmarke des Teamkollegen. Auf Andrea Iannone (1:59.388), Rossi (1:59.401) und Lorenzo (1:59.624) klafften bereits beachtliche Lücken, obwohl auch die beiden Italiener unter dem alten Rundenrekord von 1:59.533 Minuten blieben. Diesen hatte Marquez bei den Malaysia-Tests im Vorjahr aufgestellt. Beeindruckende Longruns komplettierten den perfekten Tag für Repsol Honda.

Dani Pedrosa flog in halsbrecherischem Tempo über den Sepang International Circuit, Foto: Milagro
Dani Pedrosa flog in halsbrecherischem Tempo über den Sepang International Circuit, Foto: Milagro

"Ich muss ehrlich sagen, dass ich meine eigene Zeit kaum fassen konnte", gestand Marquez leicht ungläubig. Eine gute Tagesform sowie perfekte Streckenbedingungen im sommerlichen Sepang ermöglichten in Kombination mit Hondas neuer Wunder-RC213V dann jedoch die historische Ausfahrt. "Ich bin natürlich sehr froh über so eine Zeit, aber was viel wichtiger ist, war mein gutes Gefühl auf der Maschine. Auch bei den Longruns habe ich mich permanent wohl auf dem Bike gefühlt. Wir sind wahrlich auf einem guten Weg."

Sahnetag: Pedrosa untermauert Ansprüche

Auch mit unterschiedlichen Setups und Mappings zeigte sich Marquez stets vorne im Zeitentableau. "Wir wussten, dass das neue Bike ohnehin schon auf dem Niveau der 2014er-Maschine war. Aber ich sehe noch viel Raum für Verbesserungen", frohlockte Marquez. Während der Weltmeister den zweiten Test vom 23. bis 25. Februar an Ort und Stelle kaum noch erwarten kann, scheint die Konkurrenz um Pedrosa und Yamaha bereits wieder im Zugzwang.

Ersterer zeigte sich am Freitag jedoch ebenfalls von seiner besten Seite. So lag Pedrosa bei der Rennsimulation an der Spitze, obgleich er diese noch bei kühleren Temperaturen als Marquez absolvierte. Seine Fabelrunde an der Grenze zur 1:58er-Marke tat für Pedrosas gute Laune dann das Übrige: "Wir haben von gestern auf heute noch einmal einen massiven Sprung gemacht – vor allem, was Einstellungen und Fahrbarkeit am Heck meines Bikes betrifft. Wir waren richtig gut unterwegs, sowohl auf eine Runde als auch im Longrun. Wir können uns noch verbessern, aber die Basis ist bereits sehr vielversprechend."