Die 2015er-Yamaha-M1 und Jorge Lorenzo scheinen ein ausgezeichnetes Paar abzugeben. Schon am Mittwoch war der Mallorquiner mit Rang drei konkurrenzfähig, doch am zweiten Testtag machte er von allen Spitzenpiloten den größten Schritt nach vorne und übernahm die Führung. Mit einer Zeit von 1:59.963 Minuten war er nicht nur der bisher einzige Pilot bei diesen Testfahrten, der die Zwei-Minuten-Marke durchbrechen konnte, sondern fuhr auch schneller, als es im jemals zuvor auf dem Sepang International Circuit gelungen war.

Wie Teamkollege Valentino Rossi hatte der Lorenzo am Donnerstag ein anderes Setup im Vergleich zum Vortag gewählt. Während der italienische Altmeister aber große Probleme hatte, lief es für Lorenzo wie am Schnürchen. "Wir haben die Abstimmung des Motorrads etwas verändert und haben so einige Lösungen gefunden, um noch schneller zu sein als am Mittwoch. Am Morgen konnte ich gleich sehr komfortabel Zeiten um die zwei Minuten fahren, was ziemlich bemerkenswert ist, weil ich hier sonst nie so schnell war", stellt er zufrieden fest.

Seine Bestzeit fuhr Lorenzo dann auch direkt am Vormittag. Er war fast sechs Zehntel schneller als noch am Vortag, während sich beispielsweise Marc Marquez nur um gut eine Zehntelsekunde steigern konnte. Nach der Mittagspause gelang aber auch Lorenzo aufgrund des durch die große Hitze schmierig gewordenen Asphalts keine weitere Verbesserung mehr: "Am Nachmittag haben wir ein paar Dinge ausprobiert, aber die Strecke wurde durch die große Hitze etwas rutschig. Ich konnte nicht mehr im Bereich von 2:00 Minuten bleiben, was aber nicht schlimm war, weil auch sonst fast niemand seine Rundenzeit verbessern konnte."

Lorenzo konnte seine M1 am absoluten Limit bewegen, Foto: Milagro
Lorenzo konnte seine M1 am absoluten Limit bewegen, Foto: Milagro

Noch nicht alles eitel Wonne

Trotz der beachtlichen Verbesserung an Tag zwei sieht der zweifache MotoGP-Weltmeister sich und seine Yamaha M1 aber noch nicht am Zenit angelangt. "Wir haben immer noch Sachen, die wir ausprobieren werden, um noch schneller zu sein. Alle Fahrer haben hier Probleme mit Vibrationen, weil die Strecke sehr wellig ist. Das in den Griff zu bekommen, wird auch unser Hauptziel sein", verrät Lorenzo. Die Erfolgschancen seien hier aber gering: "Es wird nicht einfach, denn es gibt nicht so viele Möglichkeiten, um das zu ändern." Auch auf der Bremse sieht der zweifache MotoGP-Weltmeister noch Verbesserungspotenzial, ist aber in diesem Bereich ebenso nicht überzeugt, bei den Testfahrten noch eine Lösung zu finden.