2011 war die schlechteste Saison in der MotoGP-Karriere von Valentino Rossi. Auf Ducati wurde er nur Siebenter in der Gesamtwertung, doch von da an ging es ständig bergauf. Im Folgejahr verbesserte er sich auf Rang sechs, mit der Rückkehr zu Yamaha 2013 kam er auf den vierten Platz nach vorne. Im Vorjahr gelang ihm sogar der Vizeweltmeistertitel. Rossi ist verpocht darauf, sich ständig zu steigern. Die Marschroute ist also klar: 2015 soll der achte Weltmeistertitel in der Königsklasse her.

2014 konnte Rossi den Überflieger und späteren Weltmeister Marc Marquez gegen Ende der Saison bereits zwei Mal schlagen, doch hatte dieser zu Beginn des Jahres bereits einen großen Abstand zwischen sich und die Konkurrenz gebracht. Das will Rossi in dieser Saison vermeiden: "Es wird besonders wichtig sein, vom ersten Rennen an wirklich stark zu sein. 2014 konnte Marc in der ersten Saisonhälfte schon einen derart großen Vorsprung schaffen, dass es schwer war, das wieder aufzuholen. In der zweiten Hälfte war der Unterschied zwischen Marc, Jorge und mir ja nur sehr gering. Das Ziel muss also sein, mehr Punkte in der ersten Saisonhälfte zu machen."

Generell müsse er sich aber noch einmal verbessern, glaubt Rossi. "Um eine Chance auf den Weltmeistertitel zu haben, muss ich einen weiteren Schritt nach vorne machen. Ich muss mehr Rennen gewinnen und versuchen, ständig auf dem Level von Marc und Jorge zu sein. Wir müssen überall konkurrenzfähig sein. Im Vorjahr ist uns das auf vielen Strecken gelungen, aber ein oder zwei Mal auch nicht", blickt Rossi auf schwächere Wochenenden wie das in Austin zurück, wo er im Rennen nicht über Rang acht hinausgekommen war.

In Austin hatte Rossi mit dem Sieg nichts zu tun, Foto: Movistar Yamaha
In Austin hatte Rossi mit dem Sieg nichts zu tun, Foto: Movistar Yamaha

Als seine härtesten Konkurrenten im Kampf um den Titel sieht der Altmeister wenig überraschend Weltmeister Marquez und seinen bereits im Vorjahr wieder erstarkten Teamkollegen Jorge Lorenzo. "Für mich ist Marc der Mann, den es zu schlagen gilt. Jorge ist meiner Meinung nach aber auch auf demselben Level. Dani wird wohl ebenfalls schneller sein als im letzten Jahr, denn er hat einiges verändert", sieht er auch für den zweiten Repsol-Honda-Piloten Dani Pedrosa eine kleine Titelchance.

M1 in allen Bereichen verbessert

Mit seiner neuen Yamaha M1 zeigt sich Rossi jedenfalls schon recht zufrieden: "Das Motorrad ist nicht viel anders als das letztjährige Modell. Es ist aber in allen Bereichen etwas später. Aus Sicht des Fahrers ist es einfacher zu bewegen, die Bremsperformance ist besser, der Motor ist geschmeidiger und wir brauchen weniger Benzin." Eine endgültige Einstufung will der bald 36-Jährige aber noch nicht abgeben. "Wir sind das Bike zwar schon gefahren, aber noch nie die volle 2015er-Version. Alle sind deshalb schon sehr gespannt. Hoffentlich sind wir von Beginn an nahe an der Spitze", wünscht sich Rossi. An ihm selbst soll es nicht scheitern: "Ich fühle mich in guter Form und bereit für den Test."