Sicherheit geht vor - Worte, die besonders im Motorradrennsport seit Jahren Gültigkeit haben. Der Standard ist mittlerweile sehr hoch und schwere Verletzungen oder gar Todesfälle zum Glück die absolute Ausnahme. Dennoch wird weiterhin daran gearbeitet, die MotoGP noch sicherer zu machen. Mit dem Umbau der Strecke in Mugello wurde ein zusätzlicher Schritt in diese Richtung gemacht.

Die Anpassungen wurden nach dem Rennwochenende 2014 von der FIM und Sicherheitsinspektor Franco Uncini angeregt. Streckenbesitzer Ferrari zögerte nicht und setzte die Vorhaben mit Hilfe des renommierten italienischen Streckendesigners Jarno Zaffelli von Dromo Circuit Design, der unter anderem für den im letzten Jahr eröffneten Kurs in Termas de Rio Hondo verantwortlich zeichnet, in die Tat um.

Kurve 15 wird in Zukunft etwas anders aussehen, Foto: Milagro
Kurve 15 wird in Zukunft etwas anders aussehen, Foto: Milagro

Die größten Änderungen werden in der 15. und letzten Kurve der 5.245 Meter langen Strecken vorgenommen. Der "Bucine" genannte langgezogene Linksbogen wird etwas neu geformt und die Auslaufzone völlig neu gestaltet, um den Fahrern im Falle eines Fehlers mehr Raum für eine Notbremsung zu geben. Doch auch acht weitere Kurven in Mugello werden Anpassungen unterworfen. Die betroffenen Abschnitte sind Kurve 1 "San Donato", 2 Luco, 4 Materassi, 6 Casanova, 7 Savelli, 8 Arrabbiata 1, 10 Scarperia und 12 Corentaio. Hier werden überall neue Asphaltstreifen angebracht um den Piloten nach einem Ausrutscher die Rückkehr auf die Strecke zu erleichtern.

Die Änderungen wurden vor allem aufgrund der gestiegenen Kurvengeschwindigkeiten der MotoGP-Maschinen nötig, wie Paolo Poli, Geschäftsführer des Autodromo Internazionale del Mugello erklärt: "Durch die steigende Performance der Fahrzeuge muss sich auch die Sicherheit der Rennstrecken verbessern. Unser Ziel ist es, die Restrisiken des Motorsports so gering wie möglich zu halten."

Mugello als Vorbild

Eine Einstellung, die FIM-Sicherheitsinspektor Franco Uncini zu lobenden Worten veranlasst. "Mugello ist dank seinem Management, was den Sicherheitsstandard angeht, immer auf Höhe der Zeit. Die Anlage ist eine Referenz und ein positives Beispiel für viele andere Rennstrecken", stellte er fest.

Der Rundkurs in Mugello wurde 1974 in Betrieb genommen. 1988 kaufte Ferrari die Anlage und nutzte sie fortan intensiv als Teststrecke. 25 Rennwochenenden zur Motorrad-Weltmeisterschaft fanden bisher in Mugello statt. 2015 wird hier von 29. bis 31. Mai gefahren.