Mit Suzuki und Aprilia kehren 2015 zwei große Hersteller in die MotoGP-Weltmeisterschaft zurück. Während der Einstieg der Japaner über die letzten zwei Jahre mit großem Aufwand organisiert und vorangetrieben wurde, macht das Engagement von Aprilia einen teilweise etwas überstürzten Eindruck. Für die kommende Saison stellte man keinen vollwertigen Prototypen her, sondern rüstete lediglich die RSV4 aus der Superbike-WM ein wenig auf, in dem man ihr pneumatische Ventile und ein paar weitere Details verpasste. Ein stufenloses Getriebe soll in Arbeit sein.

Ein Paket, das auch Marco Melandri, der neben Alvaro Bautista 2015 die zweite Aprilia im MotoGP-Feld pilotieren wird, zunächst nicht überzeugt haben dürfte. "Mein Plan war es ursprünglich, mit Aprilia zwei Jahre lang in der Superbike-Weltmeisterschaft zu fahren. Es kam dann aber alles anders, nachdem sich das Werk dazu entschlossen hat, das Hauptaugenmerk auf die MotoGP zu legen. Zuerst habe ich etwas gezögert, die Herausforderung anzunehmen, wo ich doch in der WSBK die Chance hatte um Siege zu kämpfen", erklärt der Italiener auf der offiziellen Seite der MotoGP sein Zaudern. "Die Möglichkeit, mit dem Team zusammen ein MotoGP-Bike zu entwickeln, hat mich dann aber doch ermutigt, es zu wagen."

Im Gegenzug für seine mutige Entscheidung fordert Melandri aber vollsten Einsatz von Hersteller Aprilia und dem Einsatzteam von Fausto Gresini: "Meine persönliche Motivation hängt von der Situation um mich herum und der Willensstärke der Teammitglieder ab. Wenn sie alle so hart wie möglich arbeiten, dann wird mich das anspornen, auch mein Bestes zu geben. Mein Ziel ist es, mich Schritt für Schritt zu steigern. Wenn ich ein Motorrad habe, das mir diesen Fortschritt ermöglicht, dann bin ich zufrieden."

In Valencia war Aprilia noch nicht wirklich konkurrenzfähig, Foto: Aprilia
In Valencia war Aprilia noch nicht wirklich konkurrenzfähig, Foto: Aprilia

Einschätzung noch nicht möglich

Zu konkreten Prognosen lässt sich der MotoGP-Vizeweltmeister noch nicht hinreißen. "Was die Resultate angeht, ist es wohl noch zu früh um über ein konkretes Ziel zu sprechen. Wir sollten zumindest die Testfahrten in Katar abwarten, um zu sehen, wo wir wirklich stehen. Die ersten Tests mit dem Motorrad haben uns nicht sehr viele Referenzwerte geliefert. In Malaysia werden wir aber schon ein neues Bike mit einem neuen Chassis und einer überarbeiteten Elektronik haben. Es wird wichtig sein, sicherzustellen, dass alles gut abgestimmt ist und wir in die korrekte Richtung arbeiten. Dann werde ich das Selbstbewusstsein haben, um auf meinem höchsten Niveau zu fahren", glaubt Melandri.