In der kommenden Saison geht das Ducati-Werksteam erstmals in seiner MotoGP-Geschichte mit einer rein italienischen Fahrerpaarung an den Start. Neben Andrea Dovizioso, der bereits sein drittes Jahr auf einer Desmosedici bestreitet, wird Andrea Iannone die zweite Maschine pilotieren. Er wurde nach zwei Saisons im Kundenteam von Pramac in die Werkstruppe befördert. Nach einem harten Rookie-Jahr 2013, das von Stürzen und Verletzungen geprägt war, lieferte Iannone 2014 schon einige Talentproben ab. Fünf Mal fuhr er im Qualifying in Startreihe eins, am Sachsenring sowie in Brünn und Misano belegte er im Rennen Rang fünf.

"Er hat schon gezeigt, dass er schnelle Rundenzeiten fahren, gute Resultate holen und auch um den Sieg kämpfen kann", lobt Ducatis MotoGP-Projektleiter Gigi Dall'Igna seinen Schützling im Gespräch mit der offiziellen Seite der MotoGP. Auf Glanzlichter folgten aber auch oft Tiefpunkte wie beim Grand Prix von Aragon, wo er auf Podiumskurs liegend aus dem Rennen stürzte. "Er hat aber noch viele Fehler gemacht, was für einen Fahrer in seinem Alter jedoch vollkommen normal ist. Andrea muss eben noch viel über die MotoGP lernen."

Dennoch traut Dall'Igna dem 25-jährigen Iannone in diesem Jahr den endgültigen Durchbruch zu: "Ich glaube, dass 2015 die Saison sein kann, in der er den Leuten sein wahres Potenzial zeigt. Ich erwarte von ihm, dass er sich in diesem Jahr noch einmal weiterentwickelt."

Verständigungsprobleme zwischen Team und Fahrer scheinen ausgeschlossen, Foto: Ducati
Verständigungsprobleme zwischen Team und Fahrer scheinen ausgeschlossen, Foto: Ducati

GP15 nicht maßgeschneidert für Dovizioso

Den fahrerischen Input bei der Entwicklung der neuen Ducati Desmosedici GP15 lieferte logischerweise größtenteils der im Werksteam bereits etablierte Andrea Dovizioso. Das soll für Iannone allerdings kein Nachteil sein. "Das Motorrad ist nicht wirklich auf Dovi angepasst. Ich finde, eine Maschine muss für beide Fahrer funktionieren und das wird bei uns der Fall sein. Ein MotoGP-Bike hat glücklicherweise ja sehr viele Möglichkeiten um das Setup zu verändern, also können wir die Motorräder an beide Fahrer anpassen, auch wenn sie sehr unterschiedliche Stile haben", ist Dall'Igna überzeugt.